Dr. Torsten Pollmann macht inzwischen vier bis fünf Videosprechstunden pro Woche. © Oliver Schaper

Telemedizin

Wie Videosprechstunden den Alltag in einer Dortmunder Praxis verändern

Noch vor einem halben Jahr waren Videosprechstunden bei Dortmunder Ärzten eher die Seltenheit. Doch in Corona-Zeiten hat die kontaktlose Behandlung den Einsatz der Telemedizin beschleunigt.

Dortmund

, 09.05.2020 / Lesedauer: 3 min

Dr. Torsten Pollmann, Facharzt für Innere Medizin mit Privatpraxis im Kreuzviertel, war im vergangenen Herbst einer der ersten Ärzte in Dortmund, die in ihrer Praxis eine Videosprechstunde anboten. Doch auch in Arztpraxen treibt Corona die Digitalisierung voran.

Wenn man heute über die Internetseiten der Dortmunder Arztpraxen surft, findet man viele, die die Telemedizin für sich entdeckt haben. In Zeiten von Corona wissen Ärzte und Patienten die kontaktlose Behandlung zu schätzen – zumindest als Ergänzung zum Praxisbesuch vor Ort.

Noch im letzten August konnte sich nach einer von der AOK Nordwest in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage nur die Hälfte der Befragten im Alter ab 29 Jahren vorstellen, per Videosprechstunde einen Arzt zu konsultieren. Besonders bei Frauen und älteren Patienten war die Skepsis groß.

Wegen Corona Angst vor dem Praxisbesuch

Wegen Corona scheuten derzeit viele Patienten den Weg in die Praxen, weiß Internist Pollmann. In dieser aktuellen Situation biete die Videosprechstunde einen sicheren Weg, mit Patienten in Kontakt treten zu können und Ansteckungsketten zu unterbrechen. Die Videosprechstunde werde von seinen Patienten über alle Altersklassen hinweg „bereits sehr gut angenommen.“ Mittlerweile mache er vier bis fünf Video-Sprechstunden pro Woche.

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Aber auch über Corona hinaus biete das Angebot für Patienten die Möglichkeit, von zu Hause aus einfach, zeitsparend und sicher mit ihm Rücksprache zu halten. Nicht jeder Videosprechstunden-Termin ersetze den Besuch in der Praxis, räumt Pollmann ein, aber viele Beratungen oder kleinere Beschwerden ließen sich gut mit dieser Technik abklären.

Smartphone und E-Mail-Adresse reichen

Sorge vor komplizierter Technik müssten Patienten nicht haben, so der Mediziner. eine Internetverbindung, etwa über das Smartphone oder einen Computer, sowie eine E-Mail-Adresse reichten aus.

Wie auch bei einigen anderen Praxen kann man in Pollmanns Praxis Termine online buchen. In Kombination mit der Videosprechstunde ermögliche dieses Buchungssystem besonders jetzt während der Corona-Pandemie „ein sehr effizientes und modernes Praxismanagement. Diese Kombination macht die Sahne auf der Tomatensuppe.“

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Beratungen bei Verdachtsfällen auf Corona-Infektionen ließen sich, ohne dass der Patient die Praxis betreten müsse, aus der häuslichen Umgebung des Patienten per Videosprechstunde heraus vornehmen. Pollmann: „Verdachtsfälle können dann zur weiteren Abklärung an ein Corona-Testzentrum vermittelt werden und gefährden nicht weitere, chronisch kranke Patienten im Wartezimmerbereich.“

Auch auf Twitter

Mit Hilfe dieser digitaler Angebote priorisiere seine Praxis und „entzerre“ zudem die Termine durch vergrößerte Zeitabstände zwischen den einzelnen Untersuchungen. „So können wir beispielsweise die Anzahl von Patienten und Patientinnen regulieren, die zeitgleich vor Ort sind. Videosprechstunden nach den regulären Praxisterminen helfen ebenfalls, den Patientenfluss in der Praxis zu steuern.“

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Um eine möglichst ideale Terminauslastung zu erreichen, staffelt Pollmann seine Sprechstunden zudem in Blöcken, nach den Praxisschwerpunkten Flugmedizin, Arbeitsmedizin, Notfallmedizin und Check-up-Untersuchungen.

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