Urlauben in Zeiten erhöhter Inzidenz: Wie stehen die Dortmunder zum Thema?

© Daniel Immel

Reisen trotz steigender Inzidenz? „Die Konsequenzen tragen wir alle“

rnVideo-Umfrage in Dortmund

Urlaub in Corona-Zeiten? Für die einen ist es eine Flucht vom Alltag, für die anderen ist es schlicht rücksichtslos. Wir haben uns in der City umgehört – was halten die Dortmunder davon?

Dortmund

, 07.08.2021, 05:00 Uhr

„Ich finde es nicht verwerflich, weil ich es verstehen kann, dass viele Leute in den Urlaub wollen. Ich habe halt selbst das Gefühl, dass man einfach mal was anderes sehen muss und raus muss“, erklärt Pia (24). Sie selbst war Ende Juni in Portugal im Urlaub.

Unsere Redaktion war am Donnerstag (5.8.) auf den Einkaufsstraßen in der Dortmunder Innenstadt unterwegs. Wir wollten wissen: Würden die Dortmunder aktuell verreisen? Und was denken sie darüber in Zeiten von Corona und eingeschleppte Infektionen aus dem Ausland?

Reisen bei aktuellen Inzidenzen: „Ich würde es wieder tun“

Pia, die wir unweit des Hansaplatzes befragen, sieht im Reisen bei aktueller Inzidenzlage kein Problem. Auch in Zukunft würde sie in vergleichbarer Situation so handeln: „Ich würde es wieder tun.“ Sie ergänzt aber, dass es dafür nötig ist, sich an die Regeln und Absprachen zu handeln.







Bisher ist Soufian (19) in diesem Jahr nicht verreist - dafür steht im Herbst ein Urlaub in Montenegro an. Er habe nichts gegen das Reisen einzuwenden, erklärt aber: „Wenn es nicht klappt, dann klappt es nicht, dann muss ich es wahrscheinlich absagen."

Rückkehr aus Hochrisikogebiet

Manchen Urlaubsrückkehrern steht derzeit eine Quarantäne bevor. Wer aus einem Hochrisikogebiet zurückkehrt, muss diese Erfahrung machen. Sabrina (31) ist dies widerfahren. Als wir sie treffen, war sie bis vor sechs Tagen noch im Urlaub in Spanien - das aktuell als Hochrisikogebiet eingestuft ist.

Den Urlaub habe die Familie in ihrer Ferienwohnung verbracht. „Wir haben da unsere Ruhe, sind nicht im Getümmel“, sagt sie zu ihrem Aufenthalt auf einer iberischen Halbinsel. Ohne eigene Ferienwohnung würde sie derzeit das Ausland allerdings nicht bereisen, sagt sie.

Auslandsreise ist derzeit keine Option

Manche Dortmunder lehnen in der derzeitigen Corona-Lage auch eine Reise ab. Anna (20) und Nikolas (21) sind in diesem Jahr noch nicht außerhalb Deutschlands verreist. Sie haben es auch nicht vor: „Erstmal nicht, bis sich das wieder so ein bisschen entspannt. Dann vielleicht." Für die beiden sei es derzeit noch zu riskant, ins Ausland zu verreisen.

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Eine klare Haltung zum Reisen zeigt die Dortmunderin Ruth. Zu den steigenden Inzidenzzahlen, die auch auf die Reiserückkehrer zurückzuführen sind, sagt sie: „Das ist traurig.“ Die Menschen, die derzeit ins Ausland reisen würden, bezeichnet sie als „unvernünftig“. Ihr Appell: Zuhause bleiben.

„Die Konsequenzen tragen wir alle“

Einige sehen das Reisen ins Ausland kritisch. Bei den momentanen Bedingungen, appelliert Neco (33) etwa an die Verantwortung der Mitmenschen: „Muss jeder für sich wissen, aber die Konsequenzen tragen wir alle. Leben und Leben lassen,(…) aber insgeheim sehe ich die Menschen so ein bisschen in der Verantwortung so ein bisschen darüber nachzudenken, ob das sein muss, ins Ausland zugehen.“

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Appell an die Mitmenschen

Aktuell gelten unterschiedliche Reisebedingungen. Nicht alle Länder sind als Hochrisikogebiet eingestuft. Laut Steven (23) komme es darauf an, in welches Land man reist. „Wenn jeder so ein bisschen Menschenverstand mitbringt und so verhält, wie es sich gehört, dann kann in der Regel nicht so viel passieren.“

Eine Option, um das Reisen sicherer zu machen, sind Tests und Impfungen als Voraussetzung einer Einreise. Feli (27) und Angelika (59) haben diese Erfahrung während ihres Urlaubes auf Sardinien gemacht: „Es wäre vielleicht auch clever, eine Testpflicht beizubehalten, damit man keine infizierten Reiserückkehrer hat.“

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