Dramatische Zustände
Verwaiste Hunde in Dortmund: Tierheim kann ihr Leid aktuell nicht lindern
Eine Hundehalterin erleidet eine Hirnblutung und muss ihre Vierbeiner zurücklassen. Die Hündinnen sind nun fast auf sich alleine gestellt. Das Tierheim möchte helfen, kann es aber aktuell nicht.
Seit mehreren Wochen leben zwei Hündinnen alleine im Haus ihrer Halterin. Die Dortmunderin hat eine Hirnblutung erlitten und wird noch immer stationär behandelt. Einmal am Tag kommt eine Freundin und versorgt die Tiere. Ansonsten sind sie auf sich selbst gestellt.
Die Tochter der Hundehalterin, Nicole S., möchte das Leid der Tiere so schnell wie möglich beenden. Unter anderem aus gesundheitlichen Gründen kann die 43-Jährige Messalina (11) und Medusa (9) nicht bei sich aufnehmen. Die ältere Hündin ist ein Argentino-Jagdhund-Mix. Medusa ist ihre Tochter (Vater ein Old English Bulldog).
Seit längerem ist Nicole S. mit dem städtischen Tierheim im Austausch. Weil der Hundebereich aktuell voll belegt ist, können die beiden Hündinnen hier nicht aufgenommen werden. Anders als Kritiker meinen, ist das Tierheim dazu auch nicht verpflichtet.
Austausch mit der Arche und anderen Tierheimen
Denn: Die Unterbringung von sogenannten „Notpflegetieren“ ist eine freiwillige Dienstleistung. Das erklärte auf Anfrage Stadtsprecherin Anke Widow. Sie könne nur dann angeboten werden werden, wenn genügend Plätze für die jeweiligen Tiere zur Verfügung stehen.
Die Pflichtaufgaben eines Tierheimes seien klar definiert: „Unterbringung, Pflege und Vermittlung von Fundtieren nach dem Fundrecht sowie von beschlagnahmten oder sichergestellten Tieren“, schreibt die Pressereferentin.
Unabhängig davon möchte das Tierheim in dem geschilderten Fall trotzdem gerne helfen. Man habe schon seit über einer Woche Kontakt zur Arche und zu anderen Tierheimen, betont Widow. „Darüber hinaus hat das Tierheim auch zugesagt, dass es sich melden wird, sobald wieder Plätze im Hundebereich frei werden.“
Die jeweiligen Ansprechpartner hätten der betroffenen Familie zudem geraten, Kontakt zu Tierpensionen aufzunehmen – um so die Situation für die Tiere schnellstmöglich zu verbessern. Den Rat habe sie auch befolgt, sagt Nicole S.
Viele Hunde-Pensionen sind dicht
„Allerdings sind viele Pensionen dicht, da wir aktuell Herbstferien haben.“ Zudem seien die Betreuungs- und Unterbringungskosten sehr hoch. „Sie liegen im Schnitt bei 50 Euro pro Tag, bei manchen auch bei 50 Euro pro Hund pro Tag.“ Das könne sie sich nicht leisten.
Nicole S., die selbst zwei Katzen aus der Tierrettung aufgenommen hat, hofft weiterhin inständig, dass sich erfahrene Hundeliebhaber bei ihr melden, die die beiden Hündinnen bei sich aufnehmen wollen. Sie sei bereit, im Familien- und Freundeskreis Geld zu sammeln, um damit die neuen Haltern finanziell ein wenig zu unterstützen.
Denn beide Tiere waren schon lange nicht mehr beim Tierarzt. Für Medusa brauche man möglicherweise auch einen Hundetrainer, weil sie „nicht ganz einfach“ sei. Beide sind nicht kastriert.
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