
Im Auftrag von Stadtrat Ludger Wilde wird die städtische Bauaufsicht einige verwahrloste Immobilien genauer überprüfen. © Archiv/Beate Dönnewald
Zu viele Gammelhäuser im Dortmunder Westen: Stadtrat Wilde reicht es
Verwahrloste Häuser
Heruntergekommene Immobilien gibt es genügend in unserer Stadt. Der Dortmunder Stadtrat Ludger Wilde geht nun dagegen vor. In zwei Fällen soll die Bauaufsicht aktiv werden.
Den Anblick verwahrloster Immobilien in Dortmund empfindet besonders die direkte Nachbarschaft als störend. Von „Schandflecken“ ist oft die Rede. Neben der unschönen Optik spielt aber noch ein weiterer Aspekt eine wichtige Rolle: „Vor allem aber wäre es angesichts des Mangels an (bezahlbarem) Wohnraum in unserer Stadt und auch in unserem Stadtbezirk äußerst wünschenswert, wenn diese Immobilien wieder einer Nutzung zu Wohnzwecken zugeführt werden“, schreibt Stefan Meissner, Fraktionssprecher in der Bezirksvertretung Lütgendortmund, in einem Antrag an die Stadt.
Die Gammelhäuser stehen auf der Liste
Mehrere solcher Häuser haben er und seine Partei-Kollegen im Stadtbezirk Lütgendortmund aufgespürt und der Verwaltung Anfang April 2022 mitgeteilt. Konkret geht es um folgende Immobilien beziehungsweise Grundstücke:
- Provinzialstraße 356
- Neu-Crengeldanz-Straße 24-30 (wurden bereits abgerissen; Anm. der Red.)
- Dellwiger Straße 281
- Westermannstraße 22
- Merklinder Straße 11
- Deipenbeckstraße 29
- Lütgendortmunder Straße 94

Das Haus an der Dellwiger Straße ist schlecht einsehbar und ziemlich zugewuchert. © Beate Dönnewald
Schrotthäuser: Bauaufsicht wird aktiv
In der September-Sitzung der Bezirksvertretung Lütgendortmund am Dienstag (16.6.) lag dem Gremium nun ein Schreiben von Stadtrat Ludger Wilde vor – mit zum Teil überraschenden Antworten. Denn in zwei Fällen soll die Bauaufsicht aktiv werden. Von den anderen angefragten Immobilien ginge zurzeit keine erkennbare Gefahr für die Allgemeinheit aus, welches ein bauaufsichtliches Einschreiten begründen würde, heißt es in dem Schreiben.
Die Verwaltung hat also bei der Prüfung den Fokus auf die Sicherheit gelegt. Wann die Immobilien beziehungsweise Grundstücke für eine Bewohnung nutzbar gemachten werden können, wie es die Grünen wissen wollten, darauf gibt es in dem Schreiben keine Antwort. Denn: Zu den Absichten der Eigentümer im Hinblick auf weitere Entwicklungen lägen der Stadt keine Informationen vor, so Wilde.
„Bei den Häusern Provinzialstraße 356 und Dellwiger Straße 281 wird die Bauaufsicht eine genauere Überprüfung in Abstimmung mit den Eigentümern veranlassen“, schreibt der Stadtrat. Das offensichtlich unbewohnte Mehrfamilienhaus an der Provinzialstraße hat in den beiden oberen Etagen keine Fensterscheiben mehr, das Haus an der Dellwiger Straße ist zugewuchert.

Die Gammelhäuser an der Neu-Crengeldanz-Straße wurden längst abgerissen. Hier sollen neue Mehrfamilienhäuser gebaut werden. © Beate Dönnewald (Archiv)
Interessant ist auch das, was Ludger Wilde zur Situation an der Merklinder Straße 11 in Bövinghausen schreibt. „Nach Aktenlage wurde mit dem Bau im Jahre 2018 begonnen, die Baumaßnahme ist aber bisher nicht fertiggestellt.“ Die Redaktion war am Mittwoch (17.8.) vor Ort und konnte feststellen, dass aktuell weitergebaut wird. Um eine verwahrloste Immobilie handelt es sich also nicht.
1968 geboren und seit über 20 Jahren Redakteurin bei Lensing Media. Zuständig für den Dortmunder Westen mit seinen Stadtbezirken Lütgendortmund, Mengede und Huckarde sowie für die Stadt Castrop-Rauxel.
