Bezirksbürgermeister Harald Hudy (SPD)

Bezirksbürgermeister Harald Hudy fällt seit Monaten wegen Krankheit aus. Nun möchte er bald entscheiden, wie es für ihn politisch weitergeht. © Stephan Schuetze

Dortmunder Bezirksbürgermeister krank: Auch ein Rücktritt steht im Raum

rnLokalpolitik

Im Dortmunder Westen steht bald eine wichtige politische Entscheidung an: Wird Bezirksbürgermeister Harald Hudy sein Amt behalten? Seit Monaten schon muss er sich vertreten lassen, weil er erkrankt ist.

Huckarde

, 18.08.2022, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Huckarder haben ihren Bezirksbürgermeister seit langem nicht mehr im Amt erleben dürfen: Der SPD-Politiker Harald Hudy hat noch keine Bezirksvertretung in diesem Jahr besucht, war auf keinem offiziellen Termin, hat kein Fest eröffnet. Auch den Fassanstich bei der Traditionskirmes Pingsthuekke hat sein Stellvertreter von der CDU übernommen, Peter Spineux.

Harald Hudy pausiert politisch seit Monaten, weil er erkrankt ist. Woran, das sagt er nicht. Nur dass er sich einer „schweren OP“ hat unterziehen müssen, hat er im Gespräch mit uns Anfang Juni bekannt gegeben. Diese OP habe er gut überstanden, sagte er damals. Wie es politisch für ihn weitergehe, werde sich im Laufe des Sommers klären. Nach Rücksprache mit seinen Ärzten.

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Harald Hudy will sich bald entscheiden

Vorbei ist der Sommer noch nicht, lokalpolitisch aber geht es bald wieder los: Für Mittwoch (7.9.) ist die nächste Bezirksvertretung Huckarde angesetzt – kein schlechter Zeitpunkt für Entscheidungen. Auch Harald Hudy stellt auf erneute Anfrage am Dienstag (16.8.) in Aussicht, dass er in den „kommenden zwei bis drei Wochen“ soweit sein wolle.

Noch aber könne er nicht sagen, wie seine politische Zukunft aussehen wird. „Ich bin noch in der Überlegungsphase“, so der 75-Jährige. Zurzeit liefen intensive Gespräche mit den Parteien im Stadtteil. Vor allem mit dem Fraktionsvorsitzenden der SPD, Stefan Peter Keller, bespreche Harald Hudy, „wie es weitergeht“.

Harald Hudy 2014 mit dem damaligen Dortmunder OB Ullrich Sierau.

Ein Bild aus vergangenen Tagen: Harald Hudy 2014 bei einer Veranstaltung mit dem damaligen Dortmunder OB Ullrich Sierau (beide SPD). © Stephan Schütze

Denn: Das Amt weiter auszuüben, würde nicht einfach werden, wie der 75-Jährige durchklingen lässt. „Geistig bin ich voll dabei“, sagt der Politiker. Sein Bewegungsapparat sei aber nach wie vor eingeschränkt. „Zuhause bin ich auf einen Rollator angewiesen“, erklärt er. Fraglich sei, wie und ob sich diese Einschränkung mit dem Amt des Bezirksbürgermeisters vereinbaren lasse, so Harald Hudy. Wichtig sei ihm aber: Entschieden habe er sich noch nicht. Für den Fall eines Rücktritts müsse aber in jedem Fall geklärt werden, wie genau ein solcher ablaufe.

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Hudys Anwaltsbüro wird aufgelöst

An anderer Stelle hat Harald Hudy bereits die Reißleine gezogen: Wie schon im Juni berichtet, hat der Rechtsanwalt seine Zulassung zurück- und seine Kanzlei aufgegeben. Sie wird nun abgewickelt. Das mache er aber nicht selbst, sondern seine Frau und ein damit beauftragter Anwalt, so der erkrankte Politiker. Ende August werde sein Büro komplett aufgelöst, sagt Harald Hudy. „Dann haben wir alles erledigt.“ Das sei „schwierig“ gewesen.

Egal, wie seine weiteren Entscheidungen ausfallen werden – eines sei sicher: Ein politischer Mensch bleibe er in jedem Fall. Harald Hudy: „Natürlich setze ich mich weiter für die Ziele der SPD ein und bleibe in der Partei.“ In der Partei, in der er seit 1969 Mitglied ist.

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