Die Innenstadt war voll, das schon. So voll wie seit langem nicht mehr an einem Sonntag. Auch viele Händler waren zufrieden mit den Einnahmen am verkaufsoffenen Sonntag. Doch wer am 23.4. durch die Innenstadt ging, bemerkte schnell: Einige Geschäfte blieben geschlossen. In anderen war es leer.
Ein „gutes Zeichen“, sei dieser verkaufsoffene Sonntag gewesen, erklärte Torben Seifert, der Leiter der Thier-Galerie. Natürlich sei man nicht an die Kundenzahlen von den verkaufsoffenen Sonntagen vor Weihnachten 2022 gekommen. Dennoch: Mehrere Händler, mit denen er gesprochen habe, seien zufrieden.
Beliebt: Kleidung und Essen
Nicht nur, dass die Läden gut besucht seien. „Die Menschen gehen auch mit Tüten wieder hinaus“, so Seifert. Das sei vor allem im Fashion-Bereich so. Genau diesen Eindruck bekam man auch, wenn man einen Bummel durch viele weitere Innenstadt-Geschäfte machte.
Während sich auch bei Imbissbuden, Eis-Verkäufern oder Kaffee-Anbietern lange Schlange gebildet hatten, war es vor allem überall dort voll, wo es Kleidung anzuprobieren und zu kaufen gibt. Für mehrere große Häuser ergab sich ein differenziertes Bild.
Geschlossen statt offen
Ob bei Saturn oder bei Karstadt – in den Eingangsbereichen war es voller. Je weiter der Kunde aber in die Spezial-Abteilungen kam, desto mehr Platz hatte er sich umzusehen. Anderere Geschäfte blieben am verkaufsoffenen Sonntag komplett geschlossen.
Optiker beispielsweise oder Läden, die sich auf Trauringe spezialisiert haben. Also eben genau die Orte, die sich nicht an Laufkundschaft wendet, sondern an Kunden, die ganz gezielt ein Interesse haben. Selbst der Vorsitzende des Cityrings hatte sein Geschäft am Sonntag nicht aufgeschlossen.
Galerie und Weinhandel zu
Für ihn und seine Galerie am Hansaplatz lohne sich das leider nicht, erklärte Tobias Heitmann, der Sprecher der Innenstadt-Händler. Auch beim Weinhaus Hilgering blieb die Tür zu. Ohnehin waren umso mehr Geschäfte geschlossen, je weiter man sich an die Ränder von Westen- und Ostenhellweg begab. In der Mitte jedoch stimmten die Zahlen.
Das Online-Portal Hystreet, das Kundenströme in vielen deutschen Städten quasi in Echtzeit erfasst, zählte zwischen Saturn und Mayersche im Spitzenzeitraum zwischen 15 und 16 Uhr mehr als 6500 Menschen. Zum Vergleich: So viele hatte es zwischen Montag und Freitag dieser Woche nicht gegeben. Beim verkaufsoffenen Sonntag im Advents-Geschäft waren es mehr als 10.000.
E-Bike-Festival gut besucht
Voll war es auch weiter östlich in Richtung Renoldikirche, wo sich die Besucherströme mit denen des E-Bike-Festivals mischten. Vom Alten Markt bis zur Kirchenvorplatz konnte man sich über Fahrräder und Zubehör informieren. Auf Teststrecken auf der Kampstraße und dem Hansaplatz konnte man die auch ausprobieren.
Das recht gut besuchte Festival gab den Anlass für den Verkaufsoffenen Sonntag. Ein solcher darf nur stattfinden, wenn es ohnehin ein Fest in der Innenstadt gibt.
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