Einmal in der Woche – immer montags – treffen sich die Mitglieder des Aplerbecker Vereins Fod in den Räumen der Katholischen Gemeinde St. Ewaldi in Aplerbeck. Dort bereiten sie Essen für die Obdachlosen vor, die sich beim Verein „Hand in Hand“ an der Gronaustraße eine Mahlzeit abholen.
Diese Kooperation zwischen dem Dortmunder Süden und dem Dortmunder Norden gibt es seit knapp zwei Jahren. Aber die Frage ist: wie lange noch? Dabei geht es nicht um das Engagement und den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer aus Aplerbeck, sondern um die Ausgabe-Räume an der Gronaustraße, zwischen Borsigplatz und Nordmarkt.
Fod e.V. kann nicht mehr kochen
Bislang gab es dort immer eine kleine warme oder kalte Mahlzeit, etwas zu trinken und ein offenes Ohr für die Obdachlosen. Doch das hat sich inzwischen aufgrund der Raumsituation geändert. „Wir kochen zurzeit leider nicht mehr für die Menschen“, sagt Olaf Tkotz, Mitglieder von des Vereins Fod, der sich komplett aus Spendengeldern finanziert. Er spricht damit das große Problem an, das sich in der Dortmunder Nordstadt auftut.

„Die Essensausgabe fand immer in einem Hinterhofverschlag statt“, sagt Olaf Tkotz. Der sei jedoch mittlerweile so marode, dass das nicht mehr funktioniere. Auch die Lagerung der Lebensmittel und anderer Dinge sei dort nicht mehr möglich. Der Aplerbecker Verein, der regelmäßig warme Mahlzeiten für die Obdachlosen kochte, musste sich umstellen. Denn in der Nordstadt gab es nur noch Essen „to go“. „Wir bereiten jetzt Lunchpakete vor, die verteilt werden.“ 40 bis 60 Tüten mit Sandwiches, Obst und Getränken seien es jede Woche.
Um auch wieder warme Gerichte für die Hilfsbedürftigen anbieten zu können, möchten die ehrenamtlichen Mitglieder von Fod e.V. eine Bitte an alle Menschen im Dortmunder Süden richten. „Wer jemanden kennt, der in der nördlichen Innenstadt Räume zur Verfügung stellen kann, möchte sich doch bitte bei Rüdiger Engler von ‚Hand in Hand‘ melden. Der ist für die Essensausgabe mitverantwortlich und würde sich riesig über Hilfe in Form von Räumen freuen“, sagt Jörg Wiedelmann (Fod).
Neue Küche bei St. Ewaldi
Was die Herausforderungen bei der Suche nach neuen Räumlichkeiten angeht, kennt man sich bei Fod e.V. in Aplerbeck aus. Bis Ende 2022 konnte der Verein die Küche im Schlosscafé Haus Rodenberg nutzen. Doch nach dessen Schließung musste etwas Neues gefunden werden. „Und da hat uns die Katholische Gemeinde schnell und unkompliziert geholfen“, erklärt Jörg Wiedelmann.
Jetzt treffen sich die Vereinsmitglieder zum Lunchpakete-Packen in der neuen Küche im sanierten Gemeindehaus an der Egbertstraße. Auch kochen könnte man dort, so Wiedelmann, sobald in der Nordstadt wieder warme Mahlzeiten an obdachlose Menschen ausgegeben werden können.
Wer also eine Idee hat, wie der Verein „Hand in Hand“ für Menschen in der Dortmunder Nordstadt an neue Räume kommen könnte, kann sich bei Rüdiger Engler unter Tel. 0176 46 02 28 83 melden. Wer spenden möchte, kann dies ebenfalls gerne tun: für fod e.V. (www.fod-verein.de) und für Hand in Hand für Menschen (www.handinhand-do.de).
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