Moderator Uwe Kisker setzt sich für ein neues Denkmal in Dortmund ein. © privat / Schütze / Montage: Pietsch
Dorstfeld
Uwe Kisker will ein Bagger-Denkmal für Dortmund
Seit Sommer 2021 ist das Caterpillar-Werk in Dorstfeld geschlossen. Der Dortmunder Moderator Uwe Kisker will ihm nun ein Denkmal setzen - und hat dafür konkrete Ideen.
Industriedenkmäler gibt es in Dortmund einige. Phoenix West zum Beispiel, auf dem ehemaligen Stahlwerksgelände, oder die Kokerei Hansa. Für einen Aspekt der Dortmunder Industriegeschichte gibt es aber bisher kein Denkmal. Der Lokalsport- und Schlagermoderator Uwe Kisker will das ändern.
Seine Idee: Ein Denkmal für die lange Historie der Bagger-Herstellung. Dafür soll ein Hydraulik-Bagger von Orenstein & Koppel aus dem Baujahr 1961, der aktuell auf dem ehemaligen Werksgelände von Caterpillar in Dorstfeld steht, einen neuen, prominenteren Standort bekommen.
„Dorstfeld war bekannt für die roten Bagger, die in die ganze Welt verschickt wurden“, so Uwe Kisker. „Das war wirkliche Qualität.“ Uwe Kisker hat selbst bei Caterpillar in Dorstfeld und dessen Vorgängern gearbeitet, war dort auch für Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
Die Standort-Frage
Zwei große Fragen sind aber noch offen. Und an ihnen könnte sich entscheiden, ob die Idee Realität wird: Wo soll der Bagger stehen und was würde es kosten, ihn dort aufzustellen?
Uwe Kisker hat zwei Ideen. Der Bagger könnte zum Beispiel vor dem im Bau befindlichen Bürgerhaus am Vogelpothsweg aufgestellt werden. Ein noch prominenterer Ort könnte ein Hügel an der B1-Auffahrt Barop auf Seiten der Dorstfelder Allee sein. „Ähnlich wie am Kamener Kreuz“, schlägt Uwe Kisker vor.
Bezirksvertretung steht Idee positiv gegenüber
Bei der für Dorstfeld zuständigen Bezirksvertretung trifft die Idee erstmal auf Wohlgefallen. „Grundsätzlich finde ich das eine gute Idee“, sagt Bezirksbürgermeister Friedrich Fuß (Grüne). „Die Bagger-Produktion ist ja Teil der Geschichte der Stadt und das kann man auch deutlich machen.“
Auch für ihn ist aber wichtig, wo der Bagger am Ende stehen soll. Vor dem Bürgerhaus könnte das wohl weitgehend von der Bezirksvertretung organisiert werden. Ihm wäre aber ein prominenterer Ort, zum Beispiel an der B1, lieber. Das Problem: „Bei einem prominenteren Standort müsste der Rat der Stadt darüber entscheiden.“
Dieser Bagger von Orenstein & Koppel soll ein Denkmal werden. © privat
Auch Ralf Stoltze (SPD), erster stellvertretender Bezirksbürgermeister, ist von der Idee angetan - auch wenn es noch keinen offiziellen Vorschlag an die Bezirksvertretung gebe. „Das gehört zur Geschichte Dorstfelds wie auch die Zechen.“
Auch einige praktische Ideen hat Ralf Stoltze parat. So ließe sich ein Transport des Baggers möglicherweise mit lokalen Unternehmen aus Dorstfeld organisieren - ohne große Kosten.
Lange Historie des Bagger-Baus
Bleibt die Frage, ob der Bagger überhaupt zu bekommen wäre. Klar ist: Das Caterpillar-Gelände in Dorstfeld muss bis zum Sommer 2022 geräumt sein - inklusive des roten „RH5“. Eine Anfrage zum Vorschlag, aus ihm ein Denkmal zu machen, hat Caterpillar nicht beantwortet.
Uwe Kisker sagt, der Bagger würde sonst wohl verschrottet werden. „Und das wäre wirklich schade.“
In dem Werk in Dorstfeld wurden ab 1961 serienmäßig Hydraulikbagger gefertigt - als erstes Werk in Europa. In der Spitze in den 70er- und 80er-Jahren arbeiteten 2000 Menschen in dem Werk von Orenstein & Koppel. 1998 wurde dort der bis heute größte Hydraulikbagger der Welt, der RH400, gebaut. Später wurde die Bagger-Produktion von den Unternehmen Terex, Bucyrus und schließlich Caterpillar aufgekauft.
„Meine Sorge ist“, so Uwe Kisker weiter, „dass in drei Jahren niemand mehr darüber spricht, dass in Dortmund über Jahrzehnte Bagger gebaut wurden.“ Mit dem Denkmal soll daran erinnert werden und, so Uwe Kisker, ein „Highlight für Dorstfeld“ gesetzt werden.
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