Prof. Andreas Zabel kennt dieses verrückte Bild gut: Ein etwa sieben Meter langes Segelboot begegnet ihm regelmäßig auf der Universitätsstraße – beim Joggen oder auf dem Weg zur Arbeit an die Dortmunder Uni.
Das Boot ist kein schöner Anblick: dreckig, rostig, teils mit Moos bewachsen. Kein Wunder, denn, so sagt Zabel, „das steht hier schon seit Dezember 2022“ – und es scheine niemanden zu interessieren. Jedenfalls sind offenbar alle Hinweise des Professors verpufft. Zabel geht davon aus, dass es wohl auch den Besitzer nicht interessiert. „Das ist hier offenbar so eine Art Endlager“, schätzt er.

„Geparkt“ ist das Boot auf einem Anhänger. Anfangs habe der auch noch ein grünes Nummernschild gehabt, aber das sei bestimmt auch schon seit eineinhalb Jahren nicht mehr da. Prof. Zabel meldet sich erst bei der EDG, die habe ihn ans städtische Ordnungsamt verwiesen. „Da war damals auch noch das Kennzeichen am Hänger“, erinnert er sich. Er schickte nicht nur Fotos vom Boot, sondern auch von einem offenbar ausrangierten Bus und einem abgewrackten Wohnwagen auf der anderen Straßenseite. Bus und Wohnwagen hätten daraufhin einen roten Aufkleber bekommen, samt Aufforderung an die Eigentümer, die Fahrzeuge zu entfernen.
Die seien dann auch irgendwann weg gewesen, sagt Zabel. Wer sie abgeholt hat, weiß er nicht. Beim Schiff allerdings habe sich trotz seiner Bemühungen nie etwas getan. Auch einen roten Aufkleber habe er nie gesehen, obwohl er hier regelmäßig vorbeikomme.

Problem Lkw
Die Universitätsstraße war in jüngster Vergangenheit immer mal wieder Thema auch in der örtlichen Politik: Die breit ausgebaute Straße zwischen Eichlinghofen und der Uni ist mit ihren großen Randstreifen zum Parkplatz vor allem für LKW-Fahrer geworden. Viele sind offenbar zum benachbarten Amazon-Lager in Witten unterwegs und übernachten dann hier. Prof. Andreas Zabel hat dazu eine klare Meinung: Wenn da so ein Lager ist, dann sollte das auch entsprechenden Raum für die Fahrer haben, die es ansteuern. Eine Meinung, die die örtliche Politik teilt: Man sei nicht bereit, „die Verdrängung damit einhergehender logistischer Probleme“ für den Stadtbezirk zu tolerieren.
Deshalb forderten die Politiker nun die Verwaltung erneut auf, für ein Abstell-Verbot für Lkw auf der gesamten Länge der Straße zwischen Meitnerweg und Stockumer Straße zu sorgen. An den Anblick eines Segelbootes in ihren Reihen haben sich die LKW-Fahrer jedenfalls inzwischen gewöhnt.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 21. März 2025.
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