
Cityring-Chef Tobias Heitmann hat eine kreative Idee für die Belebung leerstehender Handelsflächen in der City. © Oliver Schaper (Archivbild)
Uni soll in Dortmunds City ziehen, schlägt Cityring-Chef Tobias Heitmann vor
Idee für City-Entwicklung
Was wird aus alten Kaufhäusern in der Dortmunder City? Der Cityring-Vorsitzende Tobias Heitmann plädiert dafür, dass die Uni leerstehende Handelsflächen übernimmt. Was sagt die TU zu dieser Idee?
Der Vorsitzende des Dortmunder Cityrings, Tobias Heitmann, macht sich Sorgen um den Handel in der Dortmunder City. „Ich rechne mit einigen Insolvenzen in der Dortmunder City“, sagte er bei der Verleihung des Cityrings an den Schausteller Patrick Arens am Mittwoch (14.9.) im Westfälischen Industrieclub. „Es wird zukünftig weniger Handel in der City geben.“
Heitmann warf in dem Zusammenhang die Frage auf, was aus leerstehenden alten Warenhäusern wird. Und er brachte eine besondere Idee ins Spiel: „Wir würden uns freuen, wenn die Universität in die Innenstadt zieht“, sagte Heitmann. So könnten freie Verkaufsflächen für Vorlesungen genutzt werden.
„Die Uni Dortmund hat einen sehr guten Ruf im Bereich IT“, stellte Heitmann fest. „Warum nicht hier einen neuen Lehrstuhl für Blockchain-Technologie in die City holen? Es ist das Zukunftsthema und wir könnten eine Menge Studenten aus ganz Deutschland anlocken.“
Hohe Mieten als Hinderungsgrund
Für die Uni ist die Offerte für ein City-Dependance keine Überraschung. „Den Wunsch gibt schon länger“, sagte TU-Sprecherin Eva Prost auf Anfrage. Man könne aber nicht einfach leerstehende Handelsflächen umfunktionieren, gibt sie zu bedenken. „Es müssten schon sehr spezielle Immobilien sein.“ Und man müsse sie sich mit Blick auf die Mietpreise auch leisten können.

Auf einem Campus zwischen Dorstfeld und Eichlinghofen sind die TU Dortmund und ein Teil der Fachhochschule Dortmund angesiedelt. © Hans Blossey
Zumindest bei letzterem Problem glaubt Heitmann an eine baldige Besserung. „Ich rechne auch hier mit einem Wandel, denn die richtig hohen Mieten in den Innenstädten werden wohl nicht mehr erzielbar sein“, sagte Heitmann bei der Cityring-Feier. Er hoffe generell auf eine bessere Zusammenarbeit der Immobilieneigentümer in der City.
Immerhin: Ein wenig zeigt die Universität, die Mitte der 1960er-Jahre als Campus-Hochschule auf freiem Feld zwischen Dorstfeld und Eichlinghofen angesiedelt wurde, schon Flagge in der City. So gibt es seit mehr als zehn Jahren die Hochschuletage im Dortmunder U, die gemeinsam von TU und Fachhochschule (FH) unter anderem für Ausstellungen genutzt wird.
Nachgedacht wird aktuell über eine Umsiedlung der bislang auf drei Standorte verteilten FH auf das frühere HSP-Gelände in der westlichen Innenstadt. Hier wartet man auf eine Entscheidung des Landes, das für die Hochschulen zuständig ist.
Überlegt wird in diesem Zusammenhang, dann frei werdende FH-Gebäude auf dem Hochschul-Campus für die TU zu nutzen, die mit mehr als 30.000 Studierenden generell großen Raumbedarf hat.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
