Lebensgefahr nach tragischem Unfall in Dortmund Jugendliche klettern auf Strommast

Tragischer Unfall: Jugendliche klettern auf Strommast
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Zwei Jugendliche sind am Mittwochnachmittag (2.11.) auf einen Strommast an der Bahnstrecke in Dortmund-Dorstfeld geklettert. Einer der beiden erlitt lebensgefährliche Verletzungen.

Nach Angaben der Bundespolizei handelt es sich um zwei ukrainische Jungen, einen 12-Jährigen und einen 14-Jährigen. Sie waren gegen 15.30 Uhr an der Mariannenstraße über die Lärmschutzmauer geklettert und gelangten so in den Gleisbereich. Anschließend sollen sie einen Oberleitungsmasten hochgeklettert sein.

Rettungswagen vor Ort

Die beiden Jungen näherten sich dabei mutmaßlich gefährlich nahe der Oberleitung und erlitten einen Stromschlag. Der 14-jährige Ukrainer wurde lebensgefährlich verletzt. Sein 12-jähriger Begleiter wurde ebenfalls verletzt, allerdings nur leicht. Er konnte den 14-Jährigen noch zur Straße tragen. Dort wurde ein 26-jähriger Passant auf sie aufmerksam, der den Rettungswagen alarmierte.

Zwei Rettungswagen und ein Notarzt waren vor Ort und brachten die verletzten Jugendlichen ins Dortmunder Unfallkrankenhaus. Der schwerverletzte 14-Jährige wurde danach mit einem Hubschrauber in ein Kinderkrankenhaus in Hamm geflogen. Das Kind erlitt schlimme Verbrennungen: Bis zu 50 Prozent seiner Haut waren nach Polizeiangaben verbrannt. Bundespolizisten, die ukrainisch sprachen, informierten die Angehörigen der Jungen.

Bis zu 40.000 Volt

Der Sprecher der Bundespolizei Dortmund spricht von einem „tragischen Unfall“. Die Polizei betont, dass den meisten nicht bewusst sei, wie leichtsinnig und gefährlich ein Aufenthalt im Gleisbereich sei. Bei hoher Luftfeuchtigkeit könne bei einem Strommast außerdem ein Lichtbogen mit bis zu 40.000 Volt entstehen. Dann könne man auch einen Stromschlag erleiden, ohne den Mast zu berühren – ein Meter Abstand sei dann ausreichend, so der Pressesprecher.

Auswirkungen auf den Bahnbetrieb gab es durch den Unfall nicht.

Hinweis der Redaktion: Wir haben am Freitag nach einer Vor-Ort-Recherche das Foto getauscht. Es handelte sich nicht um eine Höchstpannungs-Freileitung, sondern um eine Leitung der Bahn.

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