Hunde sind schnell dabei, herumliegendes Essen beim Gassigehen aufzunehmen. Das kann jedoch zur Gefahr werden (Symbolbild).

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Unbekannte vergifteten offenbar Hund in Dortmund: „Es hört nie auf“

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In Dortmund ist ein Hund gestorben, nachdem er vergiftetes Brot gefressen hatte. Für die Organisation Arche 90 ist das einer von vielen traurigen Fällen. Doch Hundehalter können ihre Tiere schützen.

Dortmund

, 13.07.2021, 04:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Es hört nicht auf“, seufzt Gabi Beyer, als sie von unserer Redaktion hört, dass wieder einmal ein Hund in Dortmund Gift gefressen hat. Mindestens monatlich hört die Sprecherin der Tierschutzorganisation Arche90 von Fällen wie dem, der sich kürzlich in der Gartenstadt ereignet hat.

Ein Hund war mit seiner Besitzerin auf der Stadtrat-Cremer-Allee an der Grenze der Gartenstadt zu Schüren unterwegs, als er Brot aufnahm, das offenbar vergiftet war. Sein Frauchen versuchte noch, den Rüden am Fressen zu hindern, doch es war zu spät. Der Hund erlitt schreckliche Qualen, am Donnerstag (8.7.) musste er von einer Tierärztin eingeschläfert werden. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei handelte es sich bei dem Gift nicht um Rattengift.

Vergiftetes Essen oder scharfe Gegenstände wie Klingen und Nägel, die in Essen gesteckt werden - davon hört Gabi Beyer regelmäßig. Wer dahinter steckt? Beyer ist überzeugt: „Leute, die so etwas tun, sind therapiebedürftig.“ Nur psychisch kranke Menschen legen ihrer Meinung nach Köder aus, die Hunde verletzen oder sogar töten.

Auch Gefahr für Kinder

„Wo hört das auf?“, fragt sie. Auch Kinder könnten schließlich diese Köder essen, wenn es sich beispielsweise um Fleischwurst oder Brot handelt.

Für Hundehalter gebe es vor allem zwei Wege, ihre Haustiere vor Gefahren wie diesen zu schützen, erklärt Beyer. Die eine Möglichkeit ist, den Hund zusammen mit einem Trainer oder einem Trainer so abzurichten, dass er kein Essen vom Boden aufhebt. So habe sie es bei ihrem Vierbeiner gemacht, berichtet sie. „Wenn sie etwas sieht, schaut sie mich an“, erklärt Beyer. „Dann weiß ich, dass da was liegt, was sie essen möchte und belohne sie stattdessen mit einem Leckerli.“

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Die andere Methode ist, den Hund an einen Maulkorb zu gewöhnen. Herumliegendes Essen, über das sich die Tiere hermachen könnten, vorab zu erkennen, hält sie für fast unmöglich. Es gebe Hunde wie den Labrador, dem das Sättigungsgen fehlt. „Der geht über die Straße wie ein Staubsauger“, sagt Beyer. Da ausreichend zu überwachen, was der Hund esse, sei unmöglich.

Hund nicht zum Erbrechen bringen!

Wenn man den Verdacht habe, dass der Hund etwas gegessen hat, das vergiftet oder mit Fremdkörpern versetzt ist, solle man sofort zum Tierarzt fahren und den am besten schon von unterwegs anrufen. Ganz wichtig: „Der Hund darf nicht automatisch zum Erbrechen gebracht werden“, warnt Beyer.

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Wenn das Tier nämlich Fremdkörper wie Nägel oder Klingen aufgenommen hat, kann der Fremdkörper auf dem Weg heraus noch mal den gleichen Schaden anrichten wie auf dem Weg in den Magen.

Generell empfiehlt Gabi Beyer, vorausschauend spazieren zu gehen und gut auf den Hund aufzupassen: „Die Zeit, in der man beim Gassigehen die Seele baumeln lassen kann, ist vorbei.“

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