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Sky du Mont und Guido Maria Kretschmer fordern Verbot von Dortmunder Messe
Messe in Dortmund
Die Forderung ist nicht neu, aber jetzt hat sie prominente Unterstützer. Sky du Mont, Guido Maria Kretschmer und einige weitere Prominente haben einen Brief an Thomas Westphal unterzeichnet.
Es sind zahlreiche Prominente, die sich im Namen der Tierschutzorganisation Peta gegen Trophäenjagdreisen einsetzen - und damit auch das Verbot der Werbung für Trophäenjagd-Reisen auf der Dortmunder Messe „Jagd und Hund“ fordern. Neben Sky du Mont und Guido Maria Kretschmer stehen die Namen Alexandra von Rehlingen, Tim Bengel und Ariane Sommer unter dem Brief, den Peta an Oberbürgermeister Thomas Westphal geschickt hat.
Als Grund für die Forderung nennt Peta: Die vertretenen Trophäenjagd-Anbieter hätten Reise-Komplettpakete im Programm, bei denen seltene Tierarten zum Abschuss stünden. Zahlungskräftiger Kundschaft der Jagd & Hund würde dort beispielsweise Abschüsse von Löwen, Elefanten, Nashörnern und Eisbären angeboten.
Nicht die erste Forderung an die Dortmunder Messe
„Allein schon die Motivation der Trophäenjäger – die Lust am Töten möglichst seltener Tiere – sowie die rein wirtschaftlichen Interessen der Anbieter sollten zu einem Ausschluss solcher Angebote führen“, heißt es in dem Schreiben.
Die Argumentation, dass Trophäenjagden dem Artenschutz dienlich seien, bezeichnet Peta in dem Brief als vollkommen abwegig und diese hielte einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand.
2020 hatten sich zuletzt Peta und weitere Organisationen erfolglos an die Dortmunder Politik gewandt.
Westfalenhalle weist Vorwürfe von sich
Vonseiten der Westfalenhallen bezieht man Stellung zum Peta-Brief und der darin aufgeführten Argumentation.
Die Einhaltung der „bundesdeutschen und internationalen Rechtsnormen“ werde von den Messeverantwortlichen fortwährend geprüft, heißt es von Unternehmenssprecher Robin Uhlenbruch auf Anfrage der Redaktion. Er weist außerdem darauf hin, dass sowohl die Messegesellschaft als auch der beteiligte Landesjagdverband NRW den Tier- und Naturschutz sehr ernst nehmen würden.
Mit ihren strengen Regeln verdeutliche die Messe, dass keinerlei Verstöße gegen den Tier- und Artenschutz toleriert werden würden, heißt es weiter. Man akzeptiere selbstverständlich, dass es Standpunkte gebe, die sich mit der Jagd nur schwer vereinbaren ließen, aber die im Peta-Schreiben benannten Hinweise seien nicht nachvollziehbar, stellenweise irreführend und falsch.
„Entgegen der Darstellung handelt es sich bei Trophäenjagden nicht insbesondere um die Jagd auf seltene und schon gar nicht auf bedrohte Tierarten“, sagt Uhlenbruch.
Bei einer Trophäe handele es sich um Bestandteile eines Tieres, die nicht für den Verzehr geeignet sind und damit um Geweihe, Gehörne, Federn oder Zähne. Somit fielen auch bei Jagden im eigenen, heimischen Revier regelmäßig Trophäen an.
Ob Protestaktionen direkt vor den Messehallen auch 2022 geplant wären, sei den Messeverantwortlichen derzeit nicht bekannt. In den vergangenen Jahren kam es vereinzelt zu angemeldeten Demonstrationen während der Messe-Laufzeit.
Transparenzhinweis: Der Artikel wurde gegenüber der Erstveröffentlichung präzisiert und die Forderung des Verbotes von Werbung für Trophäenjagd-Reisen wurde noch klarer herausgearbeitet.
Fabian Paffendorf, Jahrgang 1978, kam 2003 zum Journalismus. Ursprünglich als Berichterstatter im Bereich Film und Fernsehen unterwegs, drehte er kleinere Dokumentationen und Making-Of-Berichte für DVD-Firmen. In diesem Zusammenhang erschienen seine Kritiken, Interviews und Berichte in verschiedenen Fachmagazinen und bei Online-Filmseiten. Seit 2004 ist der gebürtige Sauerländer im Lokaljournalismus unterwegs. Für die Ruhr Nachrichten schreibt er seit Herbst 2013.