An der „Unterste-Wilms-Straße“ in Wambel sammeln sich riesige Mengen Müll in den Büschen am Straßenrand. Heiko Jäger hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Müll zu entsorgen. Er ärgert sich über die Mengen an Abfall, die hier anfallen. Dafür gibt es laut Jäger mehrere Gründe.
„Die LKW-Fahrer, die hier im Industriegebiet zu tun haben und auch übernachten, schmeißen ihren Müll einfach aus dem Wagen ins Gebüsch. Aber ich sehe hier auch immer wieder Gepackte Müllsäcke. Hier ist Nachts niemand, also kann man im Dunkeln auch einfach hierher kommen und seinen Müll entsorgen“, sagt Jäger.
Der Müll sammele sich laut Jäger hier besonders schnell. „Ich war am Sonntag hier fünfeinhalb Stunden zum Müll wegräumen. Wenn ich nicht wüsste, an welcher Stelle ich gesammelt habe, dann würde man das jetzt nicht mehr wieder finden, weil schon wieder alles vollgemüllt ist“, beschwert der Umweltaktivist sich.
„Mülleimer wären ein Kompromiss“
Doch wie soll das Müllproblem vor Ort gelöst werden? Öffentliche Müllleimer sind auf dem betroffenen Abschnitt nicht vorhanden. „Die Abfallbehälter hier wären erstmal ein Kompromiss. Aber die bringen dann auch wieder andere Probleme mit sich. Denn wenn die dann hier stehen, dann bringen die Leute nachher ihren Hausmüll dort vorbei und dann haben wir wieder andere Probleme hier“, erklärt er.
Was dann tun um die Grünfläche zu schützen? Zwar wurden auf der Grünfläche Rattenköder aufgestellt, doch das löst das Problem in Jägers Augen nicht. „Hier stehen alle 50 Meter Rattenköder-Boxen. Das Problem scheint also bekannt zu sein. Aber mit den Rattenködern ist es nicht getan. Das ist der falsche Weg“, so der Umweltaktivist.
Sein Lösungsansatz ist unter anderem bessere Kontrolle durch die Stadt. „Vielleicht könnte man hier das Ordnungsamt öfter mal patrouillieren lassen. Die könnten dann auch Bußgelder verhängen, wenn sie wen erwischen, der seinen Müll hier achtlos wegwirft“, schlägt Jäger vor. Allgemein sei die Unterstützung und Initiative der Stadt ausbaufähig, was die Bekämpfung von „Müllecken“ wie eben an der „Unterste-Wilms-Straße“ in Wambel angeht.

„Ich wünsche mir von der EDG und der Stadt Dortmund da einfach ein bisschen mehr Unterstützung und Interesse. Auf meine Anfragen zu den Problemen dieser Müll-Hotspots bekomme ich oft gar keine oder nur maschinell vorgefertigte Standardantworten“, erklärt Jäger.
Verantwortung unklar
Aber wer ist eigentlich Verantwortlich für die Entsorgung des Mülls auf der Grünfläche? Von der EDG heißt es, dass die Reinigung des Grünstreifens nicht Aufgabe der Entsorgungsdienste sei. „In dem von Ihnen beschriebenen Gebiet mit der bebilderten Problematik sind wir als EDG nicht für die Reinigung beziehungsweise Beseitigung der Hinterlassenschaften in dem Grünbereich zuständig. Unsere Zuständigkeit beschränkt sich gemäß der Straßenreinigungssatzung auf die Reinigung des Gehwegs, der Straße und der dazugehörigen Parkbuchten“, sagt EDG-Pressesprecherin Petra Hartmann auf Nachfrage und verweist auf den Landesstraßenbetrieb „StraßenNRW“.
Dort wiederum wird gesagt, dass die betroffene Grünfläche städtisch sei. „StraßenNRW ist für alle Bundes- und Landesstraßen verantwortlich. Die Unterste-Wilms-Straße und der angrenzende Grünbereich sind allerdings städtisches Grundstück“, erzählt Nadia Leihs, Pressesprecherin von „StraßenNRW“ und verantwortlich für den Bezirk Ruhr. Zu diesem gehört auch Dortmund.
Lediglich ein kleiner Abschnitt der Grünfläche sei laut Leihs im Zuständigkeitsbereich von StraßenNRW. Nämlich der Abschnitt unmittelbar hinter der Lärmschutzwand zur Bundesstraße 236, die etwas oberhalb der Grünfläche verläuft. Nur der Abhang hinter der Lärmschutzwand befinde sich noch in der Zuständigkeit des Landesbetriebs.
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