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Umbau im Zoo Dortmund: Bären müssen auf ihr neues Gehege noch warten
Zoo Dortmund
Globale Lieferengpässe und Rohstoffknappheit haben auch den Dortmunder Zoo ereilt. Bei mindestens zwei Erneuerungsvorhaben gibt es Verzögerungen, etwa weil Zaunelemente auf sich warten lassen.
Die vom Rat vor fünf Jahren beschlossene Erneuerung des Dortmunder Zoos – ein 31 Millionen Euro schweres Investitionspaket – ist mittlerweile in Teilen sichtbar. Dazu zählen unter anderem die neu eröffnete Australienvoliere sowie die Larvenroller- und die Papageienanlage.
Doch es gibt auch Verzögerungen, verursacht durch globale Lieferengpässe, wie Zoodirektor Dr. Frank Brandstätter jetzt dem Ratsausschuss für Kultur, Sport und Freizeit berichtete.
Leidtragende sind die Andenbären. Die erweiterte neue Anlage, finanziert vom Förderverein Kinder und Zoo, ist im Rohbau fertiggestellt. Im Frühjahr stehen die Geländeanpassungen und der Innenausbau auf der Agenda. „Die Bärenanlage hätte im März fertig werden können“, sagte Brandstätter im Ausschuss, doch es gebe Lieferschwierigkeiten bei den stählernen Zaunelementen. Der Zoodirektor: „Die Firma kann keine Auskunft geben, wann sie kommen.“
Kein Glas für Schildkrötenhaus
Im Verzug sei man auch beim neuen Schildkrötenhaus, das neben der Löffelhundanlage zur artgerechten Haltung der bedrohten Spornschildkröten (Riesenschildkröten) entsteht. Geplant ist, dass die Tiere nach der Beendigung der Winterruhe umziehen.
Das Warmhaus mit Sandbereich und Badeteich wird im Gewächshaus-Stil gebaut, mit viel Licht auch im Winter. Doch nachdem die Rohbau- und Stahlbetonarbeiten abgeschlossen sind, gibt es erhebliche coronabedingte Lieferprobleme bei der Verglasung. Benötigt wird ein dickes Glas, das die Temperatur hält.
Anderes geht planmäßig voran. So sollen bis Jahresmitte das Stallgebäude für die Mähnenwölfe an der Südamerikawiese und eine neue Toilettenanlage fertiggestellt sein. Bis dahin sind die Mähnenwölfe noch in ihrem Ausweichquartier Westermannshof unterbracht. Auch mit dem Rohbau des Capybarastalls (Wasserschweine) an der Südamerikawiese wurde begonnen.
Besucher können Wellensittiche füttern
Nachdem die Graubrustsittiche und Goldsittiche in die neue Papageienanlage umgezogen sind, hofft der Zoo in diesem Jahr auf erste Nachzuchterfolge dieser stark bedrohten Papageienarten aus Südamerika.
Dem Besucherwunsch nach begehbaren Tieranlagen entspricht die neugestaltete
Australienvoliere, die im vergangenen Herbst für Besucher geöffnet wurde. Kakadus, Wonga-Tauben, Maskenkiebitze und Wellensittiche
haben sich an gitterlosen Besucherkontakt gewöhnt, sodass jetzt die Fütterung der Wellensittiche durch Besucher erprobt werden kann.
Das mit rund zwölf Millionen Euro teuerste Projekt ist die Anlage für
Kalifornische Seelöwen und Südamerikanische Seebären. Die Wasser- und Landflächen werden verdoppelt. Hinzukommen eine Unterwassereinsicht und eine große Schaufütterungs-Tribüne. Nach dem Umzug der Robben in die Ausweichanlage (ehemalige Riesenotteraußenanlage) laufen die Erdarbeiten. Mit der Betonierung der neuen sechs Meter tiefen Becken und dem Rohbau der Stallanlagen will man im März beginnen.
Löwenkater Boeti gewöhnt sich noch an seine Artgenossinnen
Nach Eröffnung des Löwenhauses wird in Kürze am Hauptweg des Zoos mit dem Bau des neuen Kängurustalls begonnen. Neben der möglichen Einsicht in eine Boxeneinheit der Roten Riesenkängurus wird das kleine Bürstenschwanzratten-Känguru wieder präsentiert.
Nicht in dem Investitionspaket von 31 Millionen Euro enthalten ist das energetisch-technisch sanierte Löwenhaus. Nach langer Verzögerung – auch hier hatte es Lieferprobleme bei den Zaunelementen gegeben – wurde das ehemalige Raubtierhaus im November 2021 eröffnet. Zuvor sind zwei Löwinnen aus dem Zoo Erfurt, Sabe und Zuri, eingezogen.
Inzwischen hat sich auch der anfangs sehr scheue Löwenkater Boeti aus den Niederlanden dazugesellt, ist aber auf dem Außengelände noch nicht zu sehen. Er muss sich bei den Damen erst eingewöhnen.
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
