
© dpa
Trotz Maskenpflicht: Stadt Dortmund schließt Schulschließungen nicht aus
Corona und Schulstart
Mit Start des neuen Schuljahres sind trotz Vorsichtsmaßnahmen Schulschließungen wegen Corona nicht ausgeschlossen. Die Stadt setzt deshalb auf eine bessere digitale Ausstattung der Schulen.
Der Schulstart an diesem Mittwoch (12.8.) wird auch von der Stadtspitze mit besonderem Interesse beobachtet. „Es wird kein Schuljahr wie jedes andere“, hatte Schuldezernentin Daniela Schneckenburger schon im Vorfeld erklärt. Die Stadt sei sich als Schulträger der Risiken eines Regelbetriebs in den Schulen trotz Corona bewusst.
Daniela Schneckenburger schloss am Dienstag (11.8.) nicht aus, dass Schulen bei Corona-Fällen ganz oder teilweise geschlossen werden. Auch die Leiterin des städtischen Krisenstabs, Sozialdezernentin Birgit Zoerner, rechnet mit steigenden Infektionszahlen, wenn der Regelbetrieb in den Schulen wieder los geht. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass man zeitweise Klassen und Schulen schließen muss“, sagte Birgit Zoerner nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands.
Ähnliche Szenarien befürchtet Daniela Schneckenburger für die Kitas. Dort wird zum Start des Regelbetriebs ab dem 17. August die bisher geltende strenge Gruppentrennung aufgehoben. Damit steige die Zahl der Sozialkontakte und das Risiko, dass ganze Einrichtungen geschlossen werden müssten, wenn Corona-Infektionen auftreten, sagte Schneckenburger.
Noch unklar ist, welche Folgen die kostenlosen Tests haben, die Erzieherinnen und Erzieher beziehungsweise Lehrerinnen und Lehrer alle 14 Tage in Anspruch nehmen können. Ansprechpartner dafür sind die Hausärzte. Die Kassenärztliche Vereinigung kündigt aber auch eine Liste mit Praxen an, die Corona-Tests anbieten.
Vorbereitung auf Distanzunterricht
Wenn Schulen geschlossen oder einzelne Klassen in Quarantäne geschickt werden, bedeutet das aber nicht, dass kein Schulunterricht für die Betroffenen stattfindet. In den Schulen hat man sich auf verschiedene Formen des Distanzunterrichts vorbereitet, betont Daniela Schneckenburger. So könnten Aufgaben per E-Mail erteilt werden oder Videounterricht stattfinden.
Auch das Problem, dass einige Kinder keine Computer zur Verfügung haben, soll bald gelöst werden. Die Stadt will das „Sofortausstattungs-Programm“ von Bund und Land nutzen, um Geräte zu beschaffen, die an Schüler ausgeliehen werden.
Geräteanschaffung braucht Zeit
6,1 Millionen Euro an Fördermitteln stehen für Dortmund zu Verfügung, die sich mit einem städtischen Eigenanteil auf 6,7 Millionen Euro erhöhen. Bis zu 17.000 Schülerinnen und Schüler könnten so mit digitalen Endgeräten versorgt werden, rechnet Daniela Schneckenburger vor. Das entspricht etwa der Zahl der Familien, die Anspruch auf Hilfsleistungen aus dem Bildungs- und Teilhabe-Programm haben.
Das „Sofort“ ist allerdings relativ. Mit Blick auf Bestell- und Produktionszeit werden die Geräte wohl frühestens zum Jahresende ausgeliefert, kündigte Daniela Schneckenburger an.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
