Dr. Dennis Draxler ist Leiter des Leibniz-Gymnasiums im Dortmunder Kreuzviertel.

© Oliver Schaper

Schulstart: Wegen Maskenpflicht im Klassenraum fallen weniger Lehrer aus

rnNeues Schuljahr in Dortmund

Das Corona-Schuljahr beginnt am Mittwoch (12.8.) - mit Abstand, Masken, vielen Regeln und neuen Konzepten. Diese mussten die Schulen mitunter innerhalb von einer Woche komplett erneuern.

von Michael Nickel

Kreuzviertel, Mitte, Hafen

, 12.08.2020, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

An den Schulen in der Dortmunder Innenstadt bleibt auch ab Mittwoch alles anders. Zum Start ins neue Schuljahr werden die Kinder, die Jugendlichen und die Lehrer Masken tragen, die Schulhöfe werden anders genutzt. Die Anforderungen für einen reibungslosen Ablauf zu Corona-Zeiten sind hoch.

„Die Vorbereitungen laufen den Umständen entsprechend gut“, sagt Norbert Rempe-Thiemann, Leiter der Hauptschule am Hafen. Allerdings würden die Umstände durch das Ministerium erschwert. „Wir haben am vergangenen Montag, also eine Woche vor Schulbeginn, die Vorgaben aus dem Ministerium erhalten. Dahinter steckt kein durchdachtes Konzept“, so Rempe-Thiemann.

Am Montag kamen die Vorgaben - eine Woche später beginnt das Schuljahr

Normalerweise werde an seiner Schule das kommende Schuljahr spätestens ab Mai vorbereitet, auch für 2020/21 stand das Konzept. Doch weil aus Düsseldorf unter anderem die Vorgaben gekommen sind, Unterricht in voller Besetzung und mit Maske durchzuführen, musste die Hauptschule am Hafen innerhalb einer Woche alles neu aufstellen.

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„Wir müssen sehen, wie der Unterricht mit Maske läuft. Wir haben an unserer Schule über 30 Sprachen, die Schüler haben so schon mitunter Schwierigkeiten sich zu verstehen“, sagt Rempe-Thiemann. Unterricht mit Masken können man so eigentlich nicht machen. „Aber das Problem ist, dass die Schulen bei solchen Entscheidungen nicht gefragt werden.“

Über alle wichtigen Hinweise zum Corona-Schuljahr informiert die Schule am Hafen auch online - so wie nahezu jede andere Schule auch. Das Leibniz-Gymnasium im Kreuzviertel hat eigene Einträge für die Begrüßung der neuen Fünftklässler, Infos zum Schulstart allgemein und auch ein dreiseitiges PDF, das zum Download bereit steht und in dem alle Verhaltensregeln für die Wiederaufnahme des Regelbetriebs aufgelistet sind.

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„Ich denke, das wird gut funktionieren“, sagt Schulleiter Dr. Dennis Draxler. In einer Konferenz zu Wochenbeginn seien die Regeln noch einmal klar kommuniziert worden. Das Lüften der Räume würde gut klappen, auch die neue Aufteilung des Schulhofes gehöre zum Corona-Konzept.

Der Pausenhof wird nun komplett genutzt

Eigentlich teilt sich das Leibniz-Gymnasium den Schulhof mit der benachbarten Wilhelm-Röntgen-Realschule. Zu Vor-Corona-Zeiten gab es bereits gestaffelte Pausenzeiten an den beiden Schulen, doch die Schüler blieben aus Lärmschutzgründen jeweils auf ihrer Seite des Hofes. Das ist nun anders. „Diese Regelung haben wir aufgehoben“, so Draxler. Der Schulhof werde nun komplett genutzt, jede Jahrgangsstufe habe zudem ihren eigenen Bereich.

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Am Leibniz-Gymnasium werden zum Schulstart alle Lehrer vor Ort sein, niemand habe sich eine ärztliche Bescheinigung darüber geholt, nicht im Klassenraum arbeiten zu können. Wesentlicher Grund dafür: die Maskenpflicht. „Ich habe von einigen Kolleginnen und Kollegen gehört, dass sie zur Schule kommen können, weil auch die Schüler Maske tragen werden“, so Draxler.

Auch an der Wilhelm-Röntgen-Realschule sehe man sich gut aufgestellt, erklärt Schulleiter Stephan Sauerwald. „Aus dem Kollegium habe ich noch nichts Gegenteiliges gehört, wir können auch voll Unterricht erteilen.“ Via Facebook gibt es regelmäßig neue Informationen zum Umgang mit Corona.

Das Fritz-Henßler-Berufskolleg an der Brügmannstraße ist eines von acht städtischen Berufskollegs mit insgesamt 20.000 Schülern und Teil eines Gebäude-Ensembles aus vier Berufskollegs. Hier gibt es unter anderem gestaffelte Anfangszeiten. „Wir sind sehr gut vorbereitet“, sagt Schulleiter Markus Vorspohl.

Hilfreich war dabei vermutlich das „Regionale Berufsbildungszentrum“, ein Zusammenschluss der städtischen Berufskollegs. Durch regelmäßigen Austausch wird hier ein gemeinsames Konzept auf die Beine gestellt.

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