Trotz Corona-Krise: 1,4 Prozent weniger Arbeitslose in Dortmund
Zahlen der Arbeitsagentur
Die scharfen Maßnahmen zur Coronavirus-Eindämmung sorgen für Arbeitsausfall und Probleme auf dem Arbeitsmarkt. Nun gibt es die neuen Zahlen der Arbeitsagentur. Das sind die Folgen.

Gesunkene Arbeitslosigkeit, massiv gestiegene Kurzarbeit: So sehen die neuen Arbeitsmarktzahlen des März aus. © Bandermann
Die meisten Dortmunder Arbeitnehmer, Unternehmen und Selbstständige ziehen aus der Corona-Situation nichts Gutes. Gewinner der Corona-Krise gibt es nur wenige. Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen der Agentur für Arbeit zeigen bisher noch ein anderes Bild.
Im März dieses Jahres waren 32.704 Menschen in Dortmund als arbeitslos gemeldet - 1,4 Prozent weniger im Vergleich zum Vormonat, aber 3,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag im März bei 10,3 Prozent. Das sind 0,2 Prozentpunkte weniger als im Februar, aber 0,2 Punkte mehr im Vergleich zum März 2019.
Aussagekräftig in Bezug auf die Corona-Krise sind diese Zahlen noch nicht. Die Stichtage der Erhebungen liegen immer in der Mitte des betreffenden Monats. Im Fall von Dortmund war das noch bevor die scharfen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus erlassen wurden. Das Kontaktverbot gilt beispielsweise erst seit dem 23. März (Montag).
Kurzarbeit-Zahlen in Dortmund massiv gestiegen
Anders sieht es bei den Zahlen der Kurzarbeit-Anzeigen in Dortmund aus; die sind nach dem Ergebnis eines ersten Monitorings auf dem Stand vom 27. März (Freitag). Mehr als 1.700 Betriebe haben – nach eigener Aussage in Folge des Coronavirus – bei der Agentur Kurzarbeit angezeigt.
Im Jahr 2019 hatten lediglich 40 Dortmunder Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Der bisherige Höhepunkt der Kurzarbeitergeld-Nutzung war laut Arbeitsagentur während der Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2009. Damals waren es 651 Unternehmen, die Kurzarbeit angemeldet hatten.
Laut Arbeitsagentur sei die aktuelle Situation rund um die Kurzarbeitergeld-Nutzung mit Vorsicht zu genießen. „Valide Zahlen hierzu werden wir erst im Frühsommer haben. Aktuell sind Unternehmen und Menschen verunsichert, viele stehen vor schweren finanziellen, teils existenziellen Herausforderungen“, sagt Heike Bettermann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Dortmund.
„Kurzarbeit kann viel abfedern, aber nicht alles“
Die Arbeitsagentur ist sich sicher, dass das Virus und die scharfen Maßnahmen „zu erheblichem Arbeitsausfall führt und führen“ werden. Heike Bettermann sagt: „Dadurch wird der Dortmunder Arbeitsmarkt unmittelbar beeinträchtigt.“ Kurzarbeit könne dabei „viel abfedern, aber nicht alles“, so Bettermann weiter.
In einer Mitteilung berichtet die Agentur, dass eine Prognose für die zukünftige Arbeitsmarkt-Situation schwierig sei. „Klar ist, dass der Arbeitsmarkt in Dortmund angesichts der gravierenden Einschränkungen aber massiv unter Druck geraten wird“, sagt Bettermann. Weitere Entwicklungen seien von der Dauer der Eindämmungs- sowie dem „Erfolg der Stützungsmaßnahmen“ abhängig.