Deutlich aufwärts ging es zuletzt mit den Besucherzahlen und Einnahmen im Deutschen Fußballmuseum - auch dank der Fußball-EM. Trotzdem muss die Stadt Dortmund weiter kräftig zahlen für ihre Beteiligung. Für 2023 sind das rund 2 Millionen Euro, um die Verluste aus dem Museumsbetrieb auszugleichen.
Das Problem ist: Die DFB-Stiftung, die neben der Stadt Dortmund 50 Prozent am Fußballmuseum hält, beteiligt sich nur mit maximal 250.000 Euro am Verlustausgleich. So sieht es der gut zehn Jahre alte Konsortialvertrag zwischen Stadt und DFB vor. Eine von der Stadt angestrebte Änderung ist weiterhin nicht in Sicht.
Die Folge: Die Stadt muss weiter zahlen. Zwar hat sich das Museum von den Folgen der Corona-Pandemie erholt. Die Ticket-Erlöse wurden um 47 Prozent gesteigert. Damit liegt man sogar 10 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau von 2019, heißt es im Bericht der Verwaltung an den städtischen Finanzausschuss. So konnte sogar ein Teil der Mehrbelastungen durch die steigende Inflation kompensiert werden. Der erwartete Verlust für 2023 fällt so etwas geringer aus als erwartet, liegt aber immer noch bei rund 2,293 Millionen Euro.
Nach dem Abzug des DFB-Anteils muss die Stadt davon 2,043 Millionen Euro tragen, was weitgehend durch schon gebildete Rückstellungen von 1,85 Millionen Euro ausgeglichen wird.
Mehr Besucher dank EM
An der finanziellen Belastung für die Stadt wird sich grundsätzlich auch in absehbarer Zeit nichts ändern - auch, wenn sich das Museum im Aufwärtstrend sieht. Die Geschäftsführung rechne für 2024 mit einer weiteren Erholung der Besucherzahlen und außerordentlichen positiven Effekten etwa im Bereich Fördermittel durch die Europameisterschaft 2024 in Deutschland.

„Die erste Jahreshälfte 2024 war insbesondere infolge erheblicher Besuchereffekte durch die Europameisterschaft in Deutschland das erfolgreichste erste Halbjahr seit der Eröffnung im Jahre 2015“, heißt es. So stiegen die Besucherzahlen um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, die Ticket-Einnahmen um 52 Prozent und die Merchandising-Umsätze um 236 Prozent. Während der vier EM-Wochen hätten allein 40.000 Menschen die Ausstellungen im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund besucht, heißt es in der Bilanz.
Der Effekt: Die Verluste, die die Stadt tragen muss, fallen für 2024 wohl geringer aus. Konkret rechnet man für 2024 mit einem finanziellen Verlust von 1,944 Millionen Euro. Die Stadt müsste davon 1,694 Millionen tragen. Die Belastung für diesen Ausgleich sei bereits im städtischen Haushalt für 2024 eingeplant.
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