Schließung kurz nach Eröffnung

Traum von eigenem Restaurant wurde für Oliver Hemmerle (50) zum Alptraum

Ein eigenes Restaurant - davon hatte Oliver Hemmerle immer geträumt. Doch nach nur drei Monaten muss der Dortmunder sein „EssCoBar“ wieder schließen. Über die Gründe des Scheiterns spricht er offen.

Wickede

, 11.09.2022 / Lesedauer: 3 min

Mit dem „EssCoBar“ sollte sich der lang gehegte Traum von Oliver Hemmerle (50), ein eigenes Restaurant zu betreiben, endlich erfüllen. Die Gäste sollen sich in seinem Gastro-Betrieb zu Hause fühlen, hatte er noch im Juni unserer Redaktion erzählt. Doch nur drei Monate nach der Eröffnung am Wickeder Hellweg 93, ist das Restaurant Geschichte.

„Am Donnerstag (1.9.) hatten wir zum letzten Mal auf“, erzählt der 50-Jährige. „Wir“, das sind Oliver Hemmerle und Restaurantfachmann Guiseppe Lamberti (27). Die beiden hatten sich in der Fahrschule von Oliver Hemmerle kennengelernt und den gemeinsamen Gastronomie-Plan geschmiedet.

Seit Freitag (2.9.) verkündet ein Aushang im Fenster: „Liebe Gäste, aus technischen Gründen bleibt das Restaurant heute geschlossen! Bitten um Verständnis“. Der Zettel sei eine Notlösung gewesen, um die Gäste nicht völlig im Dunkeln zu lassen.

Ausgaben wurden zu hoch

Der wahre Grund für die Schließung: finanzielle Überbelastung. „Die Energiekosten sind nicht mehr bezahlbar“, sagt Oliver Hemmerle. Das Restaurant sei in die Grundversorgung gerutscht. Die monatlichen Energiekosten hätten bei über 3000 Euro gelegen, erzählt der Dortmunder.

Zusammen mit den ebenfalls gestiegenen Lebensmittelpreisen und den generellen Ausgaben für Miete und Löhne seien die Kosten zu hoch geworden.

Ein Aushang in der Ladentür weist bereits seit einigen Tagen darauf hin, dass das "EssCoBar" geschlossen ist. Wenn auch mit einer "Notlüge". © Jähnichen

Kunden schienen zufrieden

Dabei sprechen die Google-Bewertungen des „EssCoBar“ dafür, dass die Kunden mit der mediterranen Küche in Wickede zufrieden waren.

„Hatten einen wunderbaren Abend in toller Atmosphäre mit sehr leckerem, authentischem, italienischen Essen“, heißt es in einer Rezension.

Ein anderer Nutzer schreibt: „Selten so eine gute Pizza außerhalb Neapel gegessen.“

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Zu den Kosten kam noch ein weiteres Problem. Die Betreiber haben ein Schreiben des Stadtplanungs- und Bauordnungsamts erhalten, indem es heißen soll, dass die Außengastronomie nicht genehmigt sei.

Das "EssCoBar" im Herzen Wickedes hatte anfangs auch einen großen Außenbereich. Der musste jedoch schließen. © Andreas Schröter

Stadtsprecher Christian Schön bestätigt das Schreiben und auch, dass die Außengastro mit einem Bauantrag offiziell hätte angemeldet werden müssen. Falls dies nicht geschehe, müsste sie untersagt werden.

Da der Anmeldeprozess und die Neuplanung des Außenbereichs auch wieder mit hohen Kosten verbunden sei, habe sich das „EssCoBar“-Team schweren Herzens dazu entschieden, draußen zu schließen. Ein weiterer Sarg-Nagel für das Restaurant. Hemmerle: „Wenn man die Außengastro nicht hat, kannste gar nichts mehr machen.“

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Die letzten Monate seien für das Betreiber-Duo Hemmerle und Lamberti kräftezehrend gewesen. Oliver Hemmerle versichert, dass man mit aller Kraft versucht habe, das Restaurant zu halten.

Letzten Endes habe man aber einsehen müssen, dass das „EssCoBar“ an diesem Standort einfach nicht funktioniert.

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