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Too Strong und Wahrzeichen: So viel Dortmund steckte in der beeindruckenden BVB-Choreo
Signal Iduna Park
Die Bilder von der BVB-Fan-Choreo auf der Südtribüne haben Menschen in der ganzen Welt beeindruckt. Details des Stadion-Kunstwerks zeigen: In dieser Choreo steckte so viel Dortmund wie selten.
Die sechs Minuten vor dem Anstoß der Bundesliga-Partie des BVB gegen Eintracht Frankfurt gehören seit gestern zu den bewegendsten der BVB-Geschichte – abseits der sportlichen Highlights natürlich. So ist zumindest die einhellige Meinung vieler, die gestern zusahen, wie Dortmunder-Wahrzeichen eindrucksvoll unter dem Stadtwappen in die Höhe wuchsen.
Gut 20.000 Fans waren auf der Südtribüne Teil dieser Liebeserklärung an die Stadt. Im gelben Dämmerlicht unter der Blockfahne konnten die meisten von ihnen nur erahnen, was am Ende wachsen würde.
Dortmunder Hip-Hop aus den Stadionboxen
Getragen wurde die Choreo von ungewohnter Stadion-Musik: Hip-Hop-Beats von Too Strong. Gegründet vor über 30 Jahren, gelten die Dortmunder als Pioniere des deutschen Hip-Hops. Die Band hat von jeher eine Verbindung zur BVB-Fanszene.
Der Song „Too Strong meets Business“ vom Album „Die drei vonne Funkstelle“ aus dem Jahr 1999 kam so am Freitagabend zu großer Geltung vor einem Millionenpublikum. In dem Track erzählen Pure Doze und Der Lange, die beiden Rapper von Too Strong, von Dortmund und davon, wie es sich wandelt.
Too Strong haben 2019 ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Diese Redaktion hat dazu in der Reihe „Legendäre Dortmunder Bands“ ein ausführliches Porträt über die Band veröffentlicht.
„Dortmund, Dortmund, große Stadt, mein Traum“ lautet eine Zeile des Liedes von „Too Strong meets Business“. Eine Abwandlung dieser Worte schmückte am Freitagabend das übergroße Banner am Fuße der Südtribüne als Botschaft der Choreo.
„The Unity“ hat die Choreo entworfen
Die BVB-Ultragruppierung „The Unity“ hatte die Choreo vor dem Frankfurt-Spiel organisiert. Auf der Südtribüne bekamen alle Fans einen Ablaufplan und zweifarbige Papptafeln in die Hand gedrückt.
Auf das Kommando der Vorsänger aus den Lautsprechern auf der Stehplatztribüne entstand mithilfe Tausender Hände schließlich das Tribünenbild auf dem Reinoldikirche, Alter Markt, Dortmunder U, das alte Hafenamt sowie Adlerturm, Stadttheater, Hoesch-Turm, Florianturm und das Stadion zu sehen waren.
Positive Reaktionen auf den Too-Strong-Sound im Stadion
Den „neuen“ Stadionsound auf der Tribüne registrierten einige Fans auf der Südtribüne durchaus wohlwollend. In Kommentaren im Nachgang fielen Aussagen wie: „Es gab noch nie ein passenderes Lied zu einer Choreo“.
Too-Strong-Gründer Pure Doze hat die Szenerie offenbar von der Nordtribüne aus beobachtet. Er hat ein Video von der gesamten Choreo bei Youtube hochgeladen. In den Kommentatoren darunter sprechen Fans aus, was die Urheber des Tracks vermutlich denken: „Was für eine Ehre“.
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
