Trotz Coronavirus

Theater Dortmund fordert Wiederaufnahme des Spielbetriebes

Die Corona-Krise hat auch das Kulturleben weitestgehend lahmgelegt. Das Theater Dortmund fordert nun eine schrittweise Rückkehr zum Vorstellungsbetrieb - unter bestimmten Voraussetzungen.

Dortmund

, 27.04.2020 / Lesedauer: 3 min

Das Theater Dortmund fordert angesichts zahlreicher Corona-Lockerungen eine schrittweise Wiederaufnahme des Spielbetriebes ab September. © Dieter Menne Dortmund

Es begann vor einigen Wochen mit einzelnen Absagen und mündete schließlich in einem generellen Veranstaltungsverbot, das aktuell bis auf unbestimmte Zeit Bestand hat. Auch die Kulturbetriebe in Dortmund wurden von der Coronavirus-Pandemie hart getroffen.

Um den nachhaltigen Schaden für die Branche jedoch zumindest teilweise abfedern zu können, stellen nun sowohl das Theater als auch das Konzerthaus deutliche Forderungen an die Politik. Das übergeordnete Ziel: eine schrittweise Wiederaufnahme des Vorstellungsbetriebes ab September 2020.

Freie Künstler in vielen Fällen existenziell betroffen

Man akzeptiere natürlich, dass medizinisch gebotene Notwendigkeiten Vorrang vor wirtschaftlichen und künstlerischen Überlegungen haben, weise aber auch auf „die massive, in vielen Fällen existenzielle Betroffenheit besonders der freien Künstler durch die behördlich angeordneten Einschränkungen hin“, heißt es in einer am Montag (27.4.) veröffentlichten Pressemitteilung des Theaters.

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Daher sei es zwingend erforderlich, einen Fahrplan zur zügigen Aufnahme des Vorstellungsbetriebes zu erarbeiten. Aus diesem Grund halte man einen schrittweisen Vorstellungsbetrieb ab September für „dringend geboten“.

Der Geschäftsführende Direktor des Theater Dortmund Tobias Ehinger betonte derweil: „Die Theater sind in der Lage, Stückauswahl, Inszenierung und das Besuchermanagement so anzupassen, dass diese den medizinischen und hygienischen Vorgaben entsprechen.“

„Kultur ist systemrelevant“

Weil die Entwicklungen rund um das Coronavirus nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern auch die gesellschaftlichen Errungenschaften gefährde, müsse man zwischen diesen Bereichen eine Balance finden, erklärte Ehinger.

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Auch im Konzerthaus beschäftigt man sich unterdessen mit einer möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebes. Sobald es vertretbar ist, müssen laut Konzerthaus-Intendant Dr. Raphael von Hoensbroech wieder Konzerte stattfinden: „Kultur ist systemrelevant. Deshalb beschäftigen wir uns mit allen möglichen Szenarien, um im Konzerthaus größtmögliche Sicherheit für Publikum, Künstler und Mitarbeiter gewährleisten zu können.“

Die Stadt Dortmund ist bereits dabei, ein Programm für die Re-Normalisierung der Kultur zu entwickeln, unterstrich Kulturdezernent Jörg Stüdemann und betonte zeitgleich: „Die Ergebnisse mit den Schulen zeigen, dass es Sinn macht, eine längere Vorbereitungszeit einzuplanen.“

Deshalb fordert das Theater in seiner Pressemitteilung eine Vorlaufzeit von zehn Wochen zwischen Ankündigung und Inkrafttreten von Lockerungen bestehender Einschränkungen.