Tempo-Displays im Dortmunder Westen leuchten fehlerhaft

Über Tag und bei Sonnenschein fällt es gar nicht so sehr auf, dass die Tempo-Displays im Dortmunder Westen fehlerhaft leuchten. Anders sieht es nachts aus: Da kann das ungewollte Licht Autofahrer blenden. © Jaschinski/Wickern

Tempo-Anzeigen in Dortmund spielen verrückt und blenden Autofahrer

rnVerkehr

Die neuen Tempo-Anzeigen der Stadt Dortmund haben keinen Bilderbuchstart hingelegt: Erst fehlte ihnen Strom. An den wurden sie nun angeschlossen. Doch einige spielen daraufhin erst recht verrückt.

Im Westen

, 19.08.2022, 08:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Insgesamt 52 neue Geschwindigkeitsdisplays hat die Stadt Dortmund im Juni stadtweit aufgestellt. Neun davon stehen in Huckarde und Lütgendortmund. Sie sollen Rasern zeigen, dass sie zu schnell unterwegs sind. Ohne dass gleich ein Bußgeld verhängt wird.

Nur: Es funktionieren nicht alles so, wie sie sollen. Schon als sie an den Start gingen, zeigten die meisten Displays den Verkehrsteilnehmern nur wenige Tage lang an, ob sie zu schnell oder in angemessenem Tempo fahren. Dann verschwanden Smileys, Schrift oder rote Warnlichter – viele Anzeigetafeln blieben schwarz.

Zunächst fehlte den Displays Strom

Wie die Stadt Ende Juni erklärte, lag der Ausfall der Anlagen an der fehlenden Stromversorgung. Da Bauteile verzögert geliefert worden seien, hätten die Anzeigen bei der Installation nicht sofort an den Stromkreis angeschlossen werden können. Den meisten Displays sei daher schlicht der Saft ausgegangen, als ihr Akku aufgebraucht war. Nur die mit Solarenergie betriebenen funktionierten weiterhin, so die Stadt.

Mittlerweile haben viele der ausgefallenen Anlagen wieder Strom, doch zeigen nun Verwirrendes an. Statt Smileys und Schriften leuchten einige Displays komplett bunt oder großflächig gelb. Über Tag stört das nicht weiter, aber in der Nacht können die kräftigen Farben durchaus Verkehrsteilnehmer blenden.

Ein Softwarefehler lässt die Displays falsch leuchten

Die Stadt erklärt das ungewollte Leuchten auf erneute Anfrage: „Die Tempo-Displays sind leider von einem Softwarefehler betroffen“, so Sprecherin Alexandra Schürmann. Die Krux: Zu diesem könne es ausgerechnet dann kommen, wenn die Tafeln eigentlich wieder in Betrieb genommen werden sollen.

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Nach und nach würden derzeit alle Anzeigen ans Stromnetz angeschlossen, da sie allerdings eine ganze Weile auf Akku-Betrieb waren, sei es bei vielen zu einer sogenannten „Tiefentladung“ gekommen, erklärt Schürmann den technischen Hintergrund. Diese Tiefentladung des Akkus löse den Softwarefehler aus. Ob eine Anlage betroffen sei und zwar leuchtet, „aber manchmal eben falsch“, zeige sich immer erst, wenn der Strom fließe.

Funktionierende Tempo-Display in Lütgendortmund kurz nach der Installation

So soll es eigentlich sein: Ein Tempo-Display an der Westricher Straße in Lütgendortmund kurz nach der Installation. © Holger Bergmann

Aus diesem Grund kann laut Schürmann nicht vorausgesagt werden, an wie vielen der noch nicht wieder ans Stromnetz angeschlossenen Displays der Fehler noch auftreten wird, wenn sie wieder Energie haben. „Die Anzahl betroffener Anzeigen ist daher auch nicht genau zu beziffern beziehungsweise im Zweifel stetig wachsend.“

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Sicher aber sei: Es werde bereits daran gearbeitet, den Fehler zu beheben. Dies übernehme der technische Service der Herstellerfirma. Die Firma sei informiert und werde „so schnell wie möglich dafür sorgen, dass alle Tempo-Displays wieder wie geplant funktionieren“, verspricht die Stadt. Bis Ende August würden die Reparaturen „bei den aktuellen Personalkapazitäten“ aber wohl noch dauern. Alle Anlagen müssten schließlich einzeln angefahren werden.