Compleo-Manager freut sich über Telekom-Auftrag „Gezielt für diese Technologie entschieden“

Telekom-Tochter setzt auf neue Ladesäulen-Technologie von Compleo
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Der Dortmunder Ladesäulen-Hersteller Compleo hat in diesem Jahr mit etlichen Problemen zu kämpfen. Der Aktienkurs des Unternehmens aus dem Brackeler Gewerbegebiet Oberste-Wilms-Straße ist extrem gefallen, die Betriebsergebnisse hielten mit dem Wachstumstempo nicht Schritt. Da tut es gut, für das nächste Jahr einen neuen Großauftrag bekommen zu haben.

Wie Compleo mitteilt, hat die Deutsche-Telekom-Tochter Comfort Charge schon vor der eigentlichen Markteinführung im Frühjahr 2023 jetzt 38 der neu entwickelten Hochleistungs-Lader der Kategorie High Power Charging (HPC) für Elektroautos bestellt. Darüber hinaus möchte Comfort Charge auch 420 AC-Ladesäulen mit einer längeren Ladedauer geliefert bekommen.

„Wir freuen uns sehr darüber, mit unserem langjährigen Partner und Kunden Comfort Charge in den HPC-Markt zu starten. Denn für uns ist der Einstieg in dieses Segment ein echter Meilenstein und ein ganz wichtiges Signal im wachsenden HPC-Marktsegment“, sagt Jörg Lohr, CEO (Chief Executive Officer) von Compleo.

Compleo-Kunde seit 2017

Comfort Charge bezieht schon seit 2017 Ladelösungen von Compleo und betreibt bereits rund 600 AC-Ladepunkte auf Basis der erprobten Compleo-Hardware. Comfort Charge betreibt bereits heute mit 172 Schnellladestationen eines der größten Schnellladenetzwerke in Deutschland. Nun rüstet die Telekom-Tochter also weiter auf und bestellt die erste Generation der neuen HPC-Lader der Compleo Charging Solutions AG (Compleo).

Die neuentwickelten Ladestationen der Kategorie High Power Charging (HPC) verfügen jeweils über eine Leistung von 200 Kilowatt. Mit ihnen werden beispielsweise Ladeparks an Telekom-Standorten in Köln, Neuss und Isernhagen ausgestattet. Darüber hinaus sollen 420 AC-Ladesäulen von Compleo die Elektrifizierung der Telekom-Fahrzeugflotte vorantreiben.

Mit rund 23.000 Dienst- und Geschäftsfahrzeugen verfügt der Telekommunikations-Konzern über eine der größten Firmenflotten Deutschlands. Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie wird die Deutsche Telekom ab dem 1. Januar 2023 keine neuen Verbrenner-Fahrzeuge mehr bestellen.

Intensive Marktbeobachtung

„Wir freuen uns schon auf die Schnelllader von Compleo. Nach intensiver Marktbeobachtung haben wir uns gezielt für die neue HPC-Technologie aus dem Ruhrgebiet entschieden. Die Charger passen hervorragend in unser bestehendes System“, sagt Mathias Laubenstein, CTO (Chief Technical Officer) von Comfort Charge.

Aus Sicht von Comfort Charge verfügt die neue Compleo HPC-Ladestation über grundlegende Vorteile im Betrieb gegenüber den bisherigen am Markt verfügbaren Modellen. Die HPC-Ladestationen seien leicht in die Ladeinfrastruktur von Comfort Charge zu integrieren. Insbesondere die kurzen Servicezeiten sowie der einfache Wechsel von Ersatzteilen und die Erweiterung von Leistungsmodulen zählten dazu.

So werden die neuen Hochleistungs-Ladesäulen für die Telekom-Tochter Comfort Charge aussehen.
So werden die neuen Hochleistungs-Ladesäulen für die Telekom-Tochter Comfort Charge aussehen. © Comfort Charge

Aber auch ein effizientes Energiemanagement, das beispielsweise für einen sehr niedrigen Blindstromanteil im Betrieb sorgt, zählen zu den technologischen Besonderheiten des HPC-Laders. Zudem, so heißt es, arbeiten die innovativen HPC-Ladestationen von Compleo besonders geräuscharm und sind so in bewohnten Bereichen sehr gut nutzbar. Überzeugt habe auch die Möglichkeit der platzsparenden Montage Rückwand an Rückwand. Der Produktionsstart der Schnellladestation ist für April 2023 geplant.

Die am Boden liegende Compleo-Aktie hat sich in den vergangenen Tagen etwas erholt. Vom 4,57-Euro-Tiefststand am 4. November auf nunmehr rund 10 Euro. Vom Ausgabewert von 47,80 Euro im Oktober 2020 bleibt sie weit entfernt – erst recht vom 108,50-Euro-Höchststand im August 2021.

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