Bei Tedi in Dortmund-Dorstfeld spielt der Impfstatus der Kunden keine Rolle.

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Überraschung bei Tedi: Der Impfstatus interessiert hier niemanden

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Wer bei Tedi einkaufen will, kann sein Handy samt Corona-App oder seinen Impfausweis in der Tasche lassen. Niemand will einen Blick darauf werfen. Die 2G-Regel gilt hier überraschend nicht.

Dorstfeld

, 21.01.2022, 05:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ob geimpft, geboostert, genesen oder ungeimpft: Bei Tedi in Dortmund-Dorstfeld dürfen alle einkaufen. Einen plakatierten Hinweis auf die „2G-Regel“ sucht man hier an der Planetenfeldstraße vergebens. Wer sich trotzdem bei den Mitarbeitern ausweist, wird durchgewinkt.

Das überrascht, denn die benachbarten Nonfood-Discounter „KiK“ und „Tedox“ mit zum Teil ähnlichem Sortiment wie Tedi lassen niemanden ohne Impf- oder Genesenennachweis bei sich einkaufen. „Wir dürfen leider nur 2G-Besuch empfangen“ heißt es auf einem Plakat am KiK-Eingang. Vor Tedox steht ein Kunden-Stopper mit „2G“-Schild in leuchtendem Gelb.

Beide Geschäfte setzen damit die aktuell geltenden 2G-Maßnahmen der NRW-Coronaschutzverordnung für den Einzelhandel um. Ausgenommen sind davon ausschließlich Geschäfte und Märkte für den täglichen Bedarf.

KiK, im selben Gebäude wie Tedi, weist am Eingang auf die 2G-Regel hin.

KiK, im selben Gebäude wie Tedi, weist am Eingang auf die 2G-Regel hin. © privat

Teil der Grundversorgung

Warum Tedi die 2G-Regeln nicht anwendet, erklärt auf Anfrage dieser Redaktion Esmanur Cayci von der Pressestelle. Man könne „anhand von Sortimentslisten nachweisen, dass wir in fast allen Fällen diese sogenannten Artikel der Grundsicherung mehrheitlich führen und die 2G-Regelung in unseren Filialen daher keine Anwendung finden muss“, schreibt er. Man sei der Überzeugung, mit diesem Sortiment in weiten Teilen Deutschlands Teil der Grundversorgung zu sein.

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„Wir möchten dennoch betonen, dass sich die Firma Tedi selbstverständlich an alle gesetzlichen Vorgaben hält“, schreibt Esmanur Cayci. Dem Unternehmen sei es durchaus wichtig, einen Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zu leisten.

„Seit Beginn der Pandemie ist hierzu ein sehr gut funktionierendes Hygienekonzept in allen Filialen im Einsatz. Bis zum heutigen Tage sind keinerlei Corona-Infizierungen aufgrund eines Besuches in unseren Filialen bekannt“, betont der Tedi-Sprecher.

Esmanur Cayci ist leider nicht bereit, sich konkret zur Situation in Dortmund zu äußern. „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir zu Einzelfällen keine Stellungnahme abgeben können“, schreibt er.

Bei Tedox, mit ähnlichem Sortiment wie Tedi, gilt nach wie vor die "2G"-Regel.

Bei Tedox, mit ähnlichem Sortiment wie Tedi, gilt nach wie vor die "2G"-Regel. © privat

Viele Behörden hätten die Meinung seines Unternehmens bestätigt und die Öffnung der Tedi-Filialen für alle Kunden gestattet. „Einige örtliche Behörden jedoch haben eine andere, für uns nicht nachvollziehbare, Auffassung, untersagen einzelnen Filialen die Öffnung für alle Kunden und ordnen die 2G-Regelung an“, so Cayci.

Filialen in Offenbach abgeriegelt

Selbstverständlich komme man dieser Anweisung nach, behalte sich jedoch rechtliche Schritte vor: „Daher kann es vorkommen, dass unsere Filialen je nach Region unterschiedlich betrieben werden.“

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Laut „op-online.de“ hatte das Ignorieren der 2G-Regel im Dezember 2021 in Offenbach bereits Konsequenzen. Bei einer Razzia riegelte die Polizei gleich zwei Tedi-Filialen ab.