Im Autobahn-Tunnel am Lütgendortmunder Hellweg könnte das massive Problem mit Taubenkot bald endgültig gelöst sein.

© Stephan Schütze (Archiv)

Tauben-Sauerei im „Ekel-Tunnel“ könnte bald Vergangenheit sein

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Im Autobahn-„Ekel-Tunnel“ von Lütgendortmund ist das Tauben-Problem noch nicht endgültig gelöst. Aber bald könnte die permanente Taubenkot-Sauerei dort tatsächlich Vergangenheit sein.

Lütgendortmund

, 27.10.2021, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Autobahn-Unterführung am Lütgendortmunder Hellweg bleibt wegen der Tauben-Problematik weiter ein stetes Diskussionsthema. Taubenkot machte die Unterführung seit langer Zeit als „Ekel-Tunnel“ berühmt-berüchtigt.

Schädlingsbekämpfer brachten daraufhin Ende Juli im Auftrag der Autobahn GmbH kleine Zäune an, um Tauben den Weg in den Spalt oberhalb der Bauwerkdecke zu verbauen. Mit dieser sogenannten Vergrämung will man die Tauben stören und letztlich vertreiben.

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Tierschützer der Taubenhilfe NRW nahmen damals Taubenküken in ihre Obhut, die noch unter der schon mit den Zäunen versehenen A40-Unterführung in Lütgendortmund geschlüpft waren. Fast 40 Tiere päppelten die Ehrenamtler damals auf.

Taubenschützer sprachen von „Hauruckaktion“

Doch nach nur wenigen Tagen mussten die Netze wieder geöffnet werden. Denn dahinter waren noch Tauben gefangen. Die ganze Maßnahme war somit erst einmal vergeblich. Eva-Maria Servatius vom Verein „Stadttauben Bochum“ ärgerte das. Sie sprach von einer „Hauruckaktion“.

Jennifer Dorp von der Taubenhilfe NRW sah die Vergrämung ebenfalls kritisch, da sich offenbar viele Tiere bis weit in die Hohlräume unter der Brücke zum Brutgeschäft zurückgezogen hatten. Denn Tauben brüten – anders als Wildvögel – ganzjährig.

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Inzwischen hat sich die Situation unter der Autobahnbrücke ein wenig entschärft. Wie Jennifer Dorp unserer Redaktion am Dienstag (26.10.) auf Nachfrage mitteilte, sei der Taubenzaun auf einer Brückenseite inzwischen wieder geschlossen. Denn dort hielten sich wohl tatsächlich keine Tauben mehr auf.

Noch halten sich hier fünf Jungvögel auf

„Auf der anderen Brückenseite halten sich derzeit noch fünf Jungvögel auf. Wir konnten aber auch hier keine Eier mehr entdecken“, sagt Jennifer Dorp am Telefon. Sie geht daher davon aus, dass der Taubenzaun in rund einer Woche auch auf dieser Seite endgültig geschlossen werden kann.

Diese Zäune bieten unter dem Brückenbauwerk einen Einflugschutz in den Spalt zwischen der eigentlichen Brücke und den Widerlagern – also den Betonelementen seitlich der Straße, auf denen die Brückenplatte aufliegt.

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„Vorher wird aber noch einmal genau geprüft, ob da auch wirklich keine Eier mehr liegen. Dazu bin ich auch mit dem Vergrämungsteam in Kontakt“, so Jennifer Dorp weiter. Es könnte also tatsächlich sein, dass der Lütgendortmunder Ekeltunnel bald Geschichte ist. Wenn die Tauben dort keine anderen Sitzplätze finden.