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Taub, blind und superlieb: Wer möchte Schmusehund Mila adoptieren?
Mit Fotos und Video
Eigentlich ist Mila ein ganz normaler Junghund - sie spielt, tobt und buddelt gerne. Aber sie muss sich durch die Welt schlagen ohne etwas zu hören und zu sehen.
Ein junger Hund möchte „viel toben, spielen und die Welt entdecken“, erklärt Sabine Keller von der Dortmunder Tierschutzorganisation Arche90. Die sechs Monate alte Hündin Mila muss sich auf ihren Hunde-Abenteuern dabei voll und ganz auf ihre Nase verlassen, denn durch einen Gendefekt ist sie blind und taub.
Überzüchtung führt zu Gendefekten
„Das passiert halt mal“, sagt Keller. Sie ist sich sicher, dass Milas Gendefekt das Ergebnis von Überzüchtung ist: „Wenn man zwei Hunde, die man eh schon sehr weiß gezüchtet hat, kreuzt, ist das nicht selten.“

Dank ihres Geruchssinns kommt die Hündin ohne Schwierigkeiten durch die Welt. © Privat

Gerne legt sich Mila zu ihren Menschen und kuschelt. © Privat
Für die junge Hündin stehen große Veränderungen in ihrem Leben an: Die Tierschützer suchen für Mila ein neues Zuhause. Momentan lebt sie bei einer Pflegefamilie, die selbst schon Hunde hat und Mila nicht für immer aufnehmen kann.
Trotz ihres Handicaps geht es Mila aber gar nicht so schlecht, wie man es vielleicht vermutet: „Sie ist eigentlich ein ganz normaler Hund, wenn man nicht wissen würde, was sie für Handicaps hat, würde man es anfangs vielleicht gar nicht bemerken“, erzählt Keller.
Obwohl sie blind und taub ist, hat die Hündin keine Schwierigkeiten im Alltag: Sie läuft nicht gegen Wände oder Möbel und sie verträgt sich auch mit anderen Hunden oder Katzen problemlos.
Interessenten müssen viel Zeit mit Mila verbringen können
Mila liebe es, zu buddeln und mit anderen Hunden zu spielen, ihre Pflegefamilie erzählt: „Sie geht Treppen hoch, springt aufs Sofa, läuft sehr sicher und ohne Ziehen an der Leine.“ Auch joggen könne man mit Mila gut und selbst im Büro wisse sie, sich zu benehmen. „Menschen sind für sie das Allerbeste. Durch die enge Bindung, die sie eingeht, kann sie leben wie jeder sehende und hörende Hund.“
Diesen engen Bezug zu Menschen zu ermöglichen, wäre auch eine Bedingung für die neuen Halter: „Man kann sie nicht alleine lassen. Wenn sie merkt, dass keine Personen da sind - das kann sie gar nicht haben. Leider wissen wir nicht, ob das langfristig so bleibt“, sagt Keller.
Interessenten für Mila müssen also gewillt sein, viel Zeit mit ihr zu verbringen. Draußen bei Spaziergängen wie drinnen in der Wohnung beispielsweise auf dem Sofa - „sie kommt dann auch sehr oft und legt sich mit dazu oder auf den Schoß“, erzählt die Tierschützerin.
Andere Bedingungen müssen die neuen Halter nicht erfüllen. Denn „Mila ist wirklich ein ganz lieber Hund, der super umgänglich ist.“
Wer Interesse an der jungen Hündin hat, kann über www.arche90.de Kontakt aufnehmen oder telefonisch unter 0231/875397.