Für viele ist es immer noch das „Tatort“-Restaurant der Stadt – auch wenn es mittlerweile schon vier Jahre her ist, dass die Krimifolge ausgestrahlt wurde, für die Szenen in dem Lokal am Lütgendortmunder Hellweg gedreht wurden. Damals war in dem Eckhaus mit der Nummer 65 noch ein Grieche namens „Ola Kala“. 2021 stand die Gastronomie mehrere Monate lang leer, im Spätsommer schließlich eröffnete ein rumänisches Restaurant, das „Tara Hategului“.
Das gibt es aber nicht mehr – auch wenn es von außen den Anschein hat, weil alle Werbetafeln noch hängen. Ziemlich unbemerkt haben die Besitzer das Restaurant aufgegeben. Und das schon Ende Januar, wie Gheorghe Meger-Dragomir sagt.

Und er muss es wissen: Denn das Haus ist nicht nur im Familienbesitz, der 49-Jährige eröffnet in den Räumlichkeiten bald sein eigenes Restaurant. Ein Sprung ins kalte Wasser, ein Wagnis, denn Meger-Dragomir ist Gastro-Neuling. „Ich habe früher mal gekellnert“, sagt er und lacht. Das sei seine einzige Erfahrung. Ein Restaurant habe er noch nie geführt. „Aber ich lerne dazu.“
Leicht habe er sich die Entscheidung nicht gemacht. Aber als sich im Herbst abzeichnete, dass die Pächter nicht weitermachen möchten, sei da immer wieder dieser Gedanke gewesen: „Es ist doch schade, wenn so ein schönes Restaurant nicht betrieben wird.“ Daraufhin habe er viel mit seinem Vater und seinen Freunden gesprochen. Sein Freundeskreis sei „groß“, sagt er – und alle hätten ihn bestärkt.
Mehr Deko im Gastraum
Viele haben ihm nun auch geholfen, seine neuen Lebenspläne umzusetzen. An den Grundzügen des großen Lokals mit gut 85 Sitzplätzen im Inneren und noch mal rund 70 im Biergarten hat sich nichts geändert. „Ich habe dem Ganzen aber etwas mehr Leben gegeben“, sagt der 49-Jährige. Dafür hat der gebürtige Rumäne eigens einen Designer aus seiner Heimat kommen lassen. Der habe gesagt: „Der Laden ist super schön, aber es sieht aus wie in der Kirche.“
Daher gibt es jetzt viel mehr Dekoration. Zum Beispiel sehr viele (künstliche) Blumen-Arrangements an den Wänden und Decken. „Schätze“ aus dem Keller wie ein alter Ofen stehen nun im Gastraum. Geschirr, Gläser, Tischdeko – auch das alles hat Meger-Dragomir neu gekauft.

Er und sein Team sind im Endspurt; der hat es noch in sich. Getränke werden bald geliefert, die Kaffeemaschine auch. In der Kegelbahn und im Biergarten muss noch aufgeräumt werden. Das klappe aber fix, ist sich der Neu-Gastronom sicher.
Wesentlicher ist da noch: die Speisekarte. Denn die steht bisher nicht. Den Koch hat Meger-Dragomir persönlich noch nicht kennengelernt. Er kommt ebenfalls aus Rumänien und reist am ersten Mai-Wochenende an. Dann wird getüftelt. Fest stehe aber schon, dass das „Meg‘er Restaurant“ nicht als rumänisches Lokal weitergeführt wird. Die Karte soll „gemischt“ sein. Es soll italienische Gerichte geben, griechische, deutsche und auch rumänische. Der Koch habe bereits in unterschiedlichen Ländern gearbeitet. „Der kann das“, sagt Meger-Dragomir.

Suppen sollen auf jeden Fall auf die Karte, dann vielleicht auch eine klassische Vorspeise wie Vitello Tonnato. Unter den Hauptgerichten ist etwas mit Rind, Schwein, Lamm und Fisch geplant. Vor allem Fisch ist Meger-Dragomir wichtig, er esse gerne Fisch. An Vegetarier und Veganer werde aber auch gedacht – und das nicht nur bei den Salaten, verspricht er.
Wenn alles gut geht, können Gäste ab dem 13.5. testen, was das „Meg’er“ bietet. An diesem Tag möchte der 49-Jährige sein Restaurant eröffnen. Er und sein Team schafften das, ist er sicher. Allerdings müsse er noch auf letzte Genehmigungen warten. Ein bisschen nervös sei er. Aber: „Es gibt im Leben schwierigere Aufgaben.“
- Das Restaurant soll vorerst jeden Tag öffnen. Mo bis Do von 16 bis 22/23Uhr, an den anderen Tagen schon ab 11 Uhr.
- Eine Website ist vorerst nicht geplant. Auch eine Festnetznummer für Reservierungen gibt es noch nicht.
Neues Restaurant im Dortmunder Westen macht Fleischesser glücklich
Dortmunder Grünen-Politikerin (36) zieht Reißleine: „Ich hatte nur noch ein schlechtes Gewissen“
Programm steht fest: Alles, was Sie 2023 zum Lütgendortmunder Dorffest wissen müssen