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Alle 22 Fälle: Das ist beim Dortmund-Tatort schon passiert
Krimi-Übersicht
Der „Tatort“ ist die bekannteste Krimiserie Deutschlands. Seit 2012 ermitteln Faber und seine Kollegen auch in Dortmund. Wir geben einen Überblick über die bisherigen 22 Folgen. Vorsicht: Spoiler!
Faber kehrt in der ersten Folge „Alter Ego“ aus Lübeck zurück in seine Heimatstadt Dortmund. Gemeinsam mit Martina Bönisch, Nora Dalay und Daniel Kossik klärt er einen Mordfall an einem homosexuellen Studenten auf. Doch Faber eckt bei seinen Kollegen immer wieder an und stellt sich nicht als besonders teamfähig heraus. Auch im Tatort „Mein Revier“, wo sein Team einen toten Drogendealer in der Nordstadt findet, gibt es Auseinandersetzungen.
Faber wird verfolgt von seiner Vergangenheit
Der Hauptkommissar hat selbst Frau und Tochter bei einem Autounfall verloren. Er ist depressiv, hat aber öfters heftige Ausraster. So kann sich Faber in „Eine andere Welt“ gut in einen Vater hineinversetzen, dessen Tochter vergewaltigt und umgebracht wurde.
In der vierten Folge „Auf ewig Dein“ holt seine Vergangenheit ihn ein: Markus Graf, Sohn eines Kinderschänders, den Faber in Lübeck festgenommen hatte, hat ein Mädchen ermordet und ein weiteres entführt. Faber erfährt, dass es Graf war, seine Frau und Tochter umgebracht hat. Er lässt sich auf ein Psycho-Spielchen mit seinem Widersacher ein, doch dank seiner Kollegen wird dieser überführt. Währenddessen wird Nora Dalay schwanger - von Kollege Daniel Kossik.

Peter Faber (Jörg Hartmann) hat seine Waffe auf Markus Graf (Florian Bartholomäi) gerichtet - der hat die Familie des Kommissars auf dem Gewissen. © WDR/Thomas Kost
Vielseitige Schauplätze, spezielle Methoden
Auch die Dortmunder Neonazi-Szene war Thema im Dortmund-Tatort: In „Hydra“ klären die vier Ermittler einen Mord an einem Vertrauensmann auf. Ein gefährlicher Fall für Nora Dalay: Sie wird von einer rechtsradikalen Gruppe überfallen.
Es folgen Fälle in der Basejumping-Szene, bei Drogendealern in der Nordstadt und bei Rockerbanden. In „Hundstage“ löst Faber einen Mordfall, indem er mit Martina Bönisch die Situation des Mordes nachstellt. Die Methode ist das Markenzeichen des polarisierenden Kommissars, er versetzt sich damit in die Psyche der Täter.
Polarisierender Terror-Tatort
Doch die Kollegen, die anfangs Schwierigkeiten mit Fabers Methoden haben, lernen, zusammenzuarbeiten. Das tun sie auch im Fall „Sturm“, der Rache, Erpressung und islamistischen Terrorismus behandelt. Faber, Bönisch und Dalay werden durch eine Autobombe verletzt, Daniel Kossik wird angeschossen. Er überlebt, wechselt jedoch zum Landeskriminalamt Düsseldorf. Es ist daher sein letzter Auftritt im Dortmund-Tatort.
Bei nächsten Fall („Tollwut“) tritt Widersacher Markus Graf wieder auf: Er wurde ins Gefängnis in Dortmund verlegt. Dort hat einen Mithäftling umgebracht und kann später bei einem Gefangenentransport flüchten. Der mutmaßliche Mörder seiner Familie provoziert Faber mit einem Foto seiner toten Tochter. Kollegin Dalay, die Kossik vermisst und ihm nach Düsseldorf folgen wollte, bleibt nach Grafs Flucht in Dortmund.
Gastauftritt von Armin Laschet
Nun tritt Jan Pawlak die Nachfolge von Kossik an: Zusammen mit Bönisch, die Undercover im Einsatz ist, klären sie in „Tod und Spiele“ einen Fall um illegale Kämpfe und damit verbundene Morde auf. In „Zorn“ werden das Ende des Bergbaus und die Reichsbürger-Szene thematisiert.
In „Inferno“ deckt Faber einen Mord eines falschen Psychiaters auf. Dabei wird er wiederum mit seinen eigenen Traumata konfrontiert. Am Ende landet der Kommissar verletzt in der Notaufnahme, wo sich auch der Mord abgespielt hat. Der folgende Improvisations-Tatort „Das Team“ entstand zusammen mit Kommissaren aus anderen Städten. Aus Dortmund sind nur Faber und Bönisch dabei, dafür hat der damalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet einen Gastauftritt.
Letzte Folgen mit Graf und Dalay
Es folgt „Monster“, der letzte Auftritt von Markus Graf. Die Tochter des neuen Kollegen Jan Pawlak wurde entführt und an einen Kinderhändlerring verkauft. Hinter dem steckt Fabers langjähriger Widersacher. Er wird am Ende von Bönisch erschossen.
Die anschließende Doppelfolge zum 50-jährigen Tatort-Jubiläum „In der Familie“ spielt in Dortmund und München. In einer Lütgendortmunder Pizzeria treibt die Mafia ihr Unwesen. Kommissarin Dalay setzt eine verdeckte Ermittlerin ein, die ums Leben kommt. Daraufhin quittiert Dalay den Dienst - es ist ihr letzter Tatort-Auftritt.
Sie wird ersetzt durch Rosa Herzog, die in „Heile Welt“ zum ersten Mal in Dortmund ermittelt. Martina Bönisch wird nach einem Mordfall und den darauf folgenden Ermittlungen Opfer von Hetze. Es kommt zu Ausschreitungen zwischen Linken, Rechten und Migranten, wobei Faber bewusstlos geschlagen wird. Als er aufwacht, kann er den Fall aufklären. „Heile Welt“ ist der erste Tatort, der auch die Folgen der Corona-Pandemie aufgreift.
Nur noch Faber bleibt über
In „Masken“ wird ein Hörder Streifenpolizist überfahren. Er hat eine Kollegin nach etlichen Verhältnissen erpresst. Die nimmt am Ende Bönisch als Geisel, Faber kann sie jedoch retten: Er überredet die Täterin, sich zu ergeben. Der nächste, verstrickte Tatort „Gier und Angst“ beschäftigt die Dortmunder Ermittler mit einem Mordfall in der Unternehmerszene.
Der aktuellste Fall des Dortmund-Tatorts nimmt kein gutes Ende für die beiden Kommissarinnen: Rosa Herzog wird bei den Ermittlungen in einem Mordfall entführt und in einen Sarg gesperrt. Bönisch und Faber kommen sich währenddessen endlich näher. Doch am Ende wird Bönisch niedergeschossen. Weniger Sekunden zuvor rettete sie Fabers Leben, stirbt dann aber in seinen Armen.
Faber bleibt als einziger von den ursprünglichen vier Ermittlern übrig. Doch er hat zum zweiten Mal seine große Liebe verloren. Es wird spannend, wie es mit ihm im 23. Dortmund-Tatort weitergeht.