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Tagesbruch: Bergbaubehörde untersucht Wanderpfad in der Bolmke
Bergbauschaden
Ein bei Dortmundern beliebter Wanderpfad im Naturschutzgebiet Bolmke in der Nähe des Stadions bleibt wegen eines Tagesbruchs gesperrt. Der Vorfall wird untersucht.
Spaziergänger in der Bolmke müssen weiterhin auf einen beliebten Wanderweg verzichten. Der abenteuerliche Trampelpfad, der neben dem offiziellen Weg unweit des Schultenhofs in Brünninghausen verläuft, ist von einem Tagesbruch durchtrennt und großflächig abgesperrt.
Die Pressestelle der Stadt Dortmund teilte auf Nachfrage der Redaktion mit, dass der Bruch sich zwar im Stadtwald befände, die städtische Forstverwaltung sei jedoch nicht direkt involviert.
Stattdessen sei die Bergbaubehörde der Bezirksregierung Arnsberg für den Vorfall zuständig. Die liefert nun weitere Informationen zum Tagesbruch in der Bolmke.
Die Bergbau-Auswertung läuft noch
„Die Stadt Dortmund hat uns den Bruch am 20. März gemeldet. Er wurde noch am selben Tag von uns zunächst mit Flatterband und drei Tage später durch eine Fachfirma mit Bauzaunelementen gesichert“, erklärt Andreas Nörthen, Sprecher der Abteilung Bergbau und Energie.

Der Tagesbruch durchtrennt einen inoffiziellen Weg, der bei Wanderern scherzhaft als „Ho-Chi-Minh-Pfad“ bekannt ist. © Marc D. Wernicke
Da sich die Bruchstelle über dem ehemaligen Bergwerksfeld der Zeche „Glückauf-Tiefbau“ befindet, sei zudem der Energieversorger E.on als Eigentümer des Grubenfeldes informiert worden.
„Die Auswertung der bergbaulichen Verhältnisse liegt derzeit noch nicht vor“, so Nörthen. Über eine mögliche Ordnungspflicht von E.on könne daher auch erst später entschieden werden.
Keine Gefahr für Personen
„Eine Fortführung der Sicherungsarbeiten, in welcher Form auch immer, wird sicherlich noch erfolgen, dafür müssen aber erst alle Unterlagen ausgewertet sein“, sagt der Sprecher der Bezirksregierung.
Anschließend könne ein Sicherheitskonzept, unter anderem unter Berücksichtigung des Naturschutzes, erarbeitet werden.
Eine Gefährdung von Personen sei laut Andreas Nörthen durch die vorhandene Absicherung nicht gegeben. Weitere aufgrund von Bergbau-Altlasten abgezäunte Bereiche in der Bolmke seien der Bezirksregierung nicht bekannt.
Bergbaugeschichte in Brünninghausen
Der Tagesbruch in der Bolmke ist jedoch nicht nur für die Bergbaubehörde von Interesse. Der Hombrucher Bergbau-Historiker Thilo Cramm kann erzählen, was es in dem heutigen stadtnahen Naturschutzgebiet früher einmal gab.

Viele Schilder am Wegesrand warnen: Das Waldgebiet in Brünninghausen ist von Bergbau-Altlasten durchsetzt. © Marc D. Wernicke
„Dieser gesamte Bereich ist geschichtlich sehr interessant, genauso wie die gesamte Bolmke“, sagt Cramm. Im Umfeld des Tagesbruchs habe sich früher das Tretrad über dem Schacht Philipp der Zeche „Vereinigte Forelle & Alte Weib“ befunden.
„Einige Meter unterhalb im Tal des Bolmkebaches wurde ein Maschinenschacht als Nachfolger abgeteuft, der eine 15 PS starke Dampfmaschine enthielt“, weiß der Bergbau-Historiker.
1988 in Dortmund geboren. Lokaljournalist seit 2010. Schreibt für die Ruhr Nachrichten seit 2014 über Hombruch, Hörde und Aplerbeck.