
© Stephan Schütze (Archivbild)
Corona-Ausflugstipps in Dortmund: Hier entgehen Sie den Menschenmassen
Geheimtipps
Ein weiteres sonniges Frühlingswochenende in Dortmund steht bevor. Das löst mit Blick auf die Corona-Ansteckungsgefahr Sorgen aus. Dabei gibt es zahlreiche Ausflugsziele abseits der Menschenmassen.
„Bleibt zuhause!“ lautet die allgemeine Empfehlung zum Schutz vor Coronaviren. Das dürfte vielen Menschen am Wochenende schwer fallen. Denn die Meteorologen kündigten vor allem für Sonntag warmes Frühlingswetter mit Temperaturen bis 20 Grad an. Da drängt es viele ins Grüne.
Grundsätzlich ist das auch erlaubt. Nicht nur bei der Stadt macht man sich aber Sorgen, dass es dabei auf vielen Wegen eng werden könnte und der nötige Sicherheitsabstand zu fremden Menschen zum Schutz vor dem Coronavirus nicht eingehalten werden kann.
Mindestens zwei große Schritte Abstand
„Der Abstand muss 1,50 Meter betragen – zwei Meter sind besser. Das sind ungefähr zwei große Schritte. Sie dürfen maximal zu zweit unterwegs sein – Eltern dürfen ihre minderjährigen Kinder dabei haben“, erklärt die Stadt die Regeln, die nach dem Kontaktverbot in der Öffentlichkeit gelten.
Ein Sonnenbad mit Liegetuch, das Grillen im Freien, das Picknick unter Bäumen, gemeinsam Musik hören oder Musik machen mit Freunden im Park – all das ist nicht erlaubt. Es gilt weiter das Verbot von Ansammlungen von mehr als zwei Menschen außerhalb der engeren Familie.
„Das Ordnungsamt und die Polizei überwachen, ob diese Regeln eingehalten werden. Falls nicht, drohen empfindliche Strafen“, kündigt die Stadt an. Der Bußgeldkatalog sieht eine Mindeststrafe von 200 Euro vor, wenn das Kontaktverbot nicht eingehalten wird.
Im Fokus stehen dabei die beliebten Ausflugsziele Dortmunds. „Wenn alle zum Phoenix-See, in den Westpark oder in den Rombergpark strömen, sind die Abstandsregeln ganz schnell nicht mehr einzuhalten“, erklärt die Stadt. „Dann ist jede einzelne ‚Zweiergruppe‘ für sich genommen zwar grundsätzlich erlaubt. Allerdings können viele Zweiergruppen zusammen bei großer Nähe auf schmalen Wegen trotzdem eine Ansammlung ergeben, die die Ordnungskräfte auflösen müssen.“
Klassische Ausflugsziele wie der Westfalenpark und der Zoo sind ohnehin geschlossen. In der Nordstadt ist auch der Hoeschpark gesperrt. Es gebe aber gut 280 Grünanlagen und Parks mit einer Gesamtfläche von 640 Hektar in der Stadt.
Ausflüge in Dortmund in Corona-Zeiten: Die Tipps unserer Redaktion
Hier ein paar Tipps, wo man Natur und Sonne normalerweise auch abseits von Menschenmassen erleben kann:
Dortmund hat viele Wälder. In den besonders beliebten Forsten wie der Bittermark oder der Bolmke dürfte es ebenfalls voll werden. Aber es gibt auch Wälder, die nicht so im Fokus stehen. Im Norden etwa den Kurler Busch zwischen Kurl und Lanstrop, in Eving Grävingholz und Süggelwald. Hier, in der Süggel, gibt es sogar ein Damwildgehege.

Ein Gehege für Damwild gibt es im Süggelwald in Eving. © Oliver Schaper (Archivbild)
Im Süden gibt es neben der Bittermark unter anderem den Niederhofener Wald oder den Schwerter Wald - wobei es sich empfiehlt, auf Nebenwege auszuweichen, weil es auch hier sonst zu voll werden könnte. Im Westen kann man zwischen Lütgendortmund, Bövinghausen und Westrich im Volksgarten und Dellwiger Wald ausgedehnte Spaziergänge unternehmen; genau so wie im Rahmer Wald zwischen Huckarde und Westerfilde.

Das Grävingholz in Eving hat ein dichtes Wegenetz. © Michael Schuh (Archivbild)
Nicht so im Fokus sind Dortmunds Halden, die oft tolle Aussichten bieten. Dazu gehören etwa die ehemalige Deponie in Grevel, heute als „Greveler Alm“ bekannt, der Deusenberg zwischen Huckarde und Deusen oder die Halde Gotthelf in Hombruch. Hier sollte man angesichts der Steigungen gut zu Fuß sein.

Der Deusenberg, eine ehemalige und jetzt begrünte Mülldeponie, bietet tolle Ausblicke über Dortmund. © Beate Dönnewald
Auch die Friedhöfe sind grüne Erholungsorte. Der Hauptfriedhof gilt mit 135 Hektar Fläche als drittgrößter Friedhof in Deutschland und als größte zusammenhängende Grünfläche der Stadt. Wer auf einem der Friedhöfe spazieren geht, sollte sich aber pietätvoll verhalten – die Friedhöfe sind primär immer noch Orte des Gedenkens und der Ruhe.

Der Hauptfriedhof bietet viel Platz für Spaziergänge. © Dieter Menne (Archivbild)
Angemessen verhalten sollte man sich auch in Natur- und Landschaftsschutzgebieten, von denen es - abseits der Wälder - ebenfalls reichlich in Dortmund gibt. Im Groppenbruch bei Mengede etwa kann man über Felder und durch Wälder ausgedehnte Spaziergänge unternehmen und die Natur beobachten.

Natur pur bieten die Wälder rund um Groppenbruch im Dortmunder Nordwesten. © Stephan Schütze (Archivbild)
Dazu gehört auch das neue riesige Hochwasserrückhaltebecken, das die Emschergenossenschaft anlegt und das inzwischen ein wahres Vogelparadies geworden ist. Hier gilt es natürlich, auf den Wegen zu bleiben. Erreichbar ist das Areal über die Rittershofer Straße.

Am Autobahnkreuz Dortmund-Nordwest mit der A45 und A2 liegt Groppenbruch und das Hochwasserrückhaltebecken an der Emscher. © Hans Blossey (Archivbild)
Einen Ausflug wert ist auch der Landschaftspark „Alte Körne“ zwischen Scharnhorst und Kurl. Er schlängelt sich entlang des renaturierten Bachlaufs der Körne und breitet sich auf insgesamt 64 Hektar aus. Damit ist er fast so groß wie der Westfalenpark.

Der Naturlehrpfad Alte Körne liegt zwischen Scharnhorst und Kurl. © Oliver Schaper (Archivbild)
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
