
© Marc D. Wernicke
Tagesbruch in der Bolmke: Der „Ho-Chi-Minh-Pfad“ ist unpassierbar
Bergbauschaden
Nur wenige Meter neben einem kleinen Spazierweg in der Bolmke ist die Erde eingesackt. Ein beliebter Trampelpfad ist deswegen gesperrt.
Joggern und Spaziergängern in der Bolmke bietet sich ein eindrucksvolles Bild. Unweit des Schultenhofs in Brünninghausen hat sich nur knapp 15 Meter neben dem Weg ein Tagesbruch aufgetan.
Der abgesackte Trichter im Erdreich ist etwa sechs Meter breit und mehr als zwei Meter tief. Mittendrin liegt ein entwurzelter Baumstamm und am Rand der Senke stehen schiefe Sicherheitszäune.
Beliebter Trampelpfad ist dicht
„Ich habe diesen Tagesbruch schon vor drei Wochen entdeckt“, sagt unser Leser Radoslav Res (78) aus Hombruch.
In der Bolmke seien ihm neben den offiziellen Wegen auch viele Trampelpfade bekannt. Einer davon ist nun wegen des Tagesbruchs nicht mehr passierbar.

Der Blick vom Hauptweg zeigt, wie stark die Anhöhe durch den Tagesbruch verformt wurde. © Marc D. Wernicke
„Der Pfad verläuft am Waldrand westlich der Felder beim Schultenhof. Er ist bei manchen Abenteurern als besondere Herausforderung sehr beliebt“, erzählt Res, der auch selbst gern auf abgelegenen Pfaden unterwegs ist.
Bei manchen Wanderern, die sich wohl nicht nur in der Bolmke, sondern auch in der Geschichte gut auskennen, sei dieser Weg laut Radoslav Res als „Ho-Chi-Minh-Pfad“ bekannt. Während des Vietnamkrieges nannten die US-Truppen so die verborgene Versorgungsroute der Kommunisten.
„Über die Kletterkünste der Arbeiter kann man nur staunen“, sagt Res mit Blick auf die Sperrzäune, die den Erdtrichter inmitten des unwegsamen Geländes seit dem Einsturz umgeben.
1988 in Dortmund geboren. Lokaljournalist seit 2010. Schreibt für die Ruhr Nachrichten seit 2014 über Hombruch, Hörde und Aplerbeck.