
© Stephan Schütze
Tagesbruch: Der Straßen-Horror von 2018 soll sich nicht wiederholen
Emscherallee
Der Straßen-Horror von 2018 bleibt Huckarde wohl erspart. Damals war ein ganzes Stück der Emscherallee komplett abgesackt. Beim aktuellen Tagesbruch soll das nicht passieren, glaubt man.
Die Bodenschichten unter Huckarde sind weich und fließend. Der extrem trockene Sommer führte im Jahr 2018 zu einer Verdichtung dieser Bodenschichten, wurde seinerzeit zuerst vermutet. Ergebnis: Kanalschächte barsten unter der Emscherallee, ganze Teile der Straße und des Fußweges sackten damals ab.
Warum die Straße am 4. Oktober 2018 tatsächlich so plötzlich abgesackt ist, wird indes wohl für immer unklar bleiben. Bergbaueinflüsse hatte der beauftragte Baugrund-Gutachter im Nachgang ausgeschlossen. Die Theorie der extremen Trockenheit, die Bodenbewegungen auslöste, blieb eine unbelegte Vermutung.
Problem der Trockenheit hat sich nicht völlig geändert
Und so wird man in Huckarde und Umgebung sofort hellhörig, wenn, wie aktuell passiert, ein Tagesbruch gemeldet wird. Denn am generellen Problem der Trockenheit in der Region hat sich in den letzten Jahren nichts Entscheidendes geändert.
Nach drei Dürresommer in Folge regnete es 2021 zwar wieder mehr. Aber der September 2021 war laut Deutschem Wetterdienst (DWD) mit rund 35 Litern pro Quadratmeter der trockenste erste Herbstmonat in Deutschland seit 15 Jahren - nach 2006 mit nur 30 Litern pro Quadratmeter.
Ist also der erneute Tagesbruch auf der Emscherallee, diesmal direkt an der Kreuzung mit der Buschstraße, auch auf einen solchen Effekt zurückzuführen? Könnte die Straße auch hier noch weiter absacken, wie es im Oktober geschah?
Ursache wird an anderer Stelle vermutet
Davon geht die Stadt Dortmund nicht aus, wie Stadtsprecher Christian Schön am Mittwoch unserer Redaktion versicherte. „Die Ursache wird diesmal eher in der Kanalisation dort vermutet“, so Schön. Schließlich sei das Loch, das am Freitag, 8. Oktober, entdeckt worden ist, unmittelbar neben einem Gulli aufgetreten.

Das aktuelle Loch habe sich in seiner unterirdischen Ausmessung seit seiner Entdeckung am Freitag, 8. Oktober, nicht vergrößert, so die Stadt. © Thomas Schroeter
„Das Tiefbauamt hat den Tagesbruch an der Emscherallee am Wochenende und auch danach gut im Blick gehabt“, versichert Christian Schön. Das Loch sei zwar, wie von uns beim Besuch vor Ort am Dienstag festgestellt, in der Ausdehnung etwas größer geworden. „Da ist aber nur noch etwas Asphalt abgesackt, das Loch darunter hat sich nach Erkenntnissen unserer Fachleute nicht vergrößert oder vertieft“, so Schön am Mittwochmittag.
Das Tiefbauamt werde auch nach der erfolgten Installierung der Baustellenampeln in den nächsten Tagen den Tagesbruch kontrollieren. Echte Gefahr, so die Einschätzung der Stadt, bestehe aber nicht. Wohl auch nicht durch Bombenblindgänger aus dem 2. Weltkrieg. „Da hat uns die Bezirksregierung schon jetzt Entwarnung geben können“, kann Christian Schön berichten. „So weit man in dieser Hinsicht in Dortmund jemals Entwarnung geben kann“, verweist der Stadtsprecher auf die immer vorhandene Gefahr, bei Bodenarbeiten auf Weltkriegsbomben zu stoßen.
Arbeiten sollen am 18. Oktober starten
Die tatsächliche Ursachensuche für das Loch in der Straße werde nun gemeinsam mit der Reparatur der Straße erfolgen. Die Verkehrsführung müsse für die Arbeiten voraussichtlich nicht nochmal verändert werden. Für die Reparatur hat Schön schließlich noch eine gute Nachricht in petto: „Damit werden wir wohl schon am kommenden Montag (18. Oktober) beginnen können.“
Allen Anwohnern und Gewerbetreibenden in dem Bereich und allen Autofahrern, die auf die Emscherallee angewiesen sind, bleibt die Hoffnung, dass die Reparatur tatsächlich keine Ausmaße annehmen wird wie die beim Tagesbruch vor fast genau drei Jahren. Denn die jahrelangen Auswirkungen davon sind noch in bester Erinnerung.
1961 geboren. Dortmunder. Jetzt in Castrop-Rauxel. Vater von drei Söhnen. Opa. Blogger. Interessiert sich für viele Themen. Mag Zeitung. Mag Online. Aber keine dicken Bohnen.
