Straße in Dortmund von Schlaglöchern übersät „Das ist ja wie Hürdenlauf hier“

Schlagloch-Problematik am Kirschbaumweg: Wird etwas unternommen?
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Schlaglöcher in Dortmund - das ist nichts Neues. Schon einmal vor drei Jahren waren wir auf der Suche nach Dortmunds „Schlagloch-Pisten“. Damals stach der Kirschbaumweg in Dortmund-Brackel besonders heraus. Ein wahrer Flickenteppich aus Asphalt tat sich in der vom Hellweg abgehenden Straße auf.

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Hier eine Aufnahme vom Kirschbaumweg aus Februar 2021. Die Straßenschäden traten hier offensichtlich zutage. © Lydia Heuser

Wendehammer bis Birnbaumweg

Drei Jahre später machen wir uns erneut auf den Weg dorthin. Im hinteren Teil der Straße, die in einem Wendehammer endet, sieht der Asphalt neu aus. Eine glatte, schwarze Fläche. Der Bereich geht bis zur Querstraße „Birnbaumweg.“ Dieser Abschnitt sei 2018 in gesamter Fahrbahnbreite erneuert worden, wie uns Alexandra Schürmann, Pressereferentin der Stadt Dortmund, auf Nachfrage berichtet.

Birnbaumweg bis Akazienstraße

Der zweite Abschnitt ist sehr gut zu erkennen: Ab Höhe der Querstraße „Birnbaumweg“ bis „Akazienstraße“ - etwa von den Hausnummern 64 bis 102 - zeigt sich ein anderes Bild. Hier ist die Straße beschädigt. Stellenweise wurde die Straße offenbar nur provisorisch geflickt. Der schlechte Bauzustand sei bekannt, die Fahrbahn werde sicher gehalten, so Schürmann. Sie berichtet weiter, dass speziell dieser Straßenabschnitt in das Folgeprogramm für die Straßenoffensive genommen werde. Eine Erneuerung sei für das Jahr 2026 geplant. Dann werde die Fahrbahn umfangreich saniert, so Schürmann.

Akazienstraße bis zum Ende

Der letzte der drei Abschnitte befindet sich zwischen der Querstraße „Akazienstraße“ und dem „Wambeler Hellweg.“ Hier gebe es laut Schürmann keine besondere Auffälligkeit. Die Fahrbahnoberfläche sei verkehrssicher, deshalb gebe es keine Einsätze. Die Angaben halten unseren Überprüfungen stand.

Frustrierte Anwohner

Und was denken die Leute vor Ort? Wir haben mit Anwohnern des Kirschbaumwegs gesprochen: „Die Löcher auf der Straße werden hier ziemlich regelmäßig geflickt. Etwa einmal im Jahr, aber das hält nicht lange“, sagt Frau Niestroy. Sie wohnt seit 37 Jahren im Kirschbaumweg. Schlaglöcher gebe es dort schon seit Jahren.

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Teile des Kirschbaumwegs am 15. Januar 2024 © Nicolas Keßeboom

„Natürlich ist das eine Katastrophe, keine Frage“, sagt ein anderer Anwohner des Kirschbaumwegs. „Hier werden regelmäßig kleinere Löcher provisorisch gestopft, aber nachhaltig ist das nicht.“

Außerdem sei die Situation für die im Kirschbaum wohnenden älteren Leute mit ihren Rollatoren nicht leicht. „Viele Rentner regt die Situation hier schon auf, da deren Sturzgefahr zu diesen Bedingungen hier sehr hoch ist.“ Er glaubt, dass sie sich aber nicht öffentlich beschweren würden. Die älteren Leute hier würden aber niemals etwas sagen, da viele ältere Leute hier ohnehin vorsichtiger und ängstlich sind.“

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Teile des losen Schutts liegen auf der Straße © Nicolas Keßeboom

Wenig später kommt uns eine Anwohnerin mit ihrem kleinen Hund entgegen. Sie sei vor etwa fünf Jahren hergezogen. „Da wurde das eine Straßenende mit dem Wendehammer gerade ordentlich gemacht“, erinnert sie sich. Seitdem sie hier wohne, sei die Parksituation im Kirschbaumweg ohnehin angespannt.

„Ich muss jeden Tag Angst davor haben, dass Schutt oder Kiesel gegen mein Auto gewirbelt werden, wenn hier jemand vorbeifährt“, sagt sie. „Deshalb stelle ich es mir schwierig vor, hier eine langfristige Lösung zu erreichen“, gibt sie zu und schließt ab: „Aber manchmal denke ich: Das ist ja wie Hürdenlauf hier, bei der Tiefe der Schlaglöcher.“ Die Anwohner des Kirschbaumwegs müssen Geduld haben: Bis zu einer nachhaltigen Verbesserung der Situation wird es noch bis 2026 dauern.

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