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Supermarkt in Dortmunds City schließt überraschend – bereits in dieser Woche
Einzelhandel
Dortmunds City verliert ihr nächstes Geschäft - und das schon sehr bald. Der Supermarkt hatte erst vor einem knappen Jahr eröffnet. Der Betreiber sieht ein Problem am Standort Westenhellweg.
Einer der letzten Supermärkte in Dortmunds City schließt. Am 29. Januar ist hier bereits Schluss. Erst im vergangenen Jahr hatte die Filiale des Super-Bio-Marktes zwischen Westenhellweg und Kampstraße den Basic-Bio-Markt abgelöst.
Seit der Eröffnung erziele sie zu wenig Umsatz, heißt es - und das trotz der zentralen Innenstadtlage. Luca Radau, „Leiter Handel“ beim Super-Bio-Markt, begründet die Entscheidung mit „der lang andauernden Veränderung im Innenstadtbereich“.
Auch die andauernde Corona-Pandemie habe die wirtschaftliche Situation erschwert, so Radau: „Das hat unsere Filiale stark getroffen“. Bereits jetzt finden Kunden in dem Laden halbleere Regale, frische Produkte wurden in den letzten Tagen offensichtlich nicht mehr geliefert.

Ein letzter Gruß an die treuen Kunden: Der Biosupermarkt sagt Tschüss © Thomas Thiel
„Deswegen tun wir uns mit diesem Standort so schwer“
Der Super-Bio-Markt übernahm die Räume, nachdem der Bio-Branchenkonkurrent „Basic“ sich im vergangenen Jahr deutschlandweit von zehn Filialen trennte - darunter auch das Geschäft zwischen Kampstraße und Westenhellweg.
Eine Neueröffnung im Innenstadtbereich sei derzeit nicht geplant. Denn der Standort rund um den Westenhellweg habe für den Einzelhandel an wirtschaftlicher Attraktivität verloren, sagt Radau: „Deswegen tun wir uns mit diesem Standort so schwer, für uns war einfach keine Besserung in Sicht.“
Nicht die erste Schließung am Westenhellweg
Der „Leiter Handel“ des Super-Bio-Markts meint damit vor allem den oberen Abschnitt der beliebten Einkaufsmeile. „Der Westenhellweg hat über Jahre extrem abgenommen - vor allem in diesem Ende“, so Radau. „Es gibt dort kaum noch selbstständige Kaufleute, vor ein paar Jahren war das noch anders.“
Tatsächlich ist es nicht das erste größere Geschäft in diesem Abschnitt des Westenhellwegs, das schließt. Erst im vergangenen November verkündete die benachbarte Filiale des Elektrofachgeschäfts „Conrad“ das Aus. Die Filialleiter begründeten ihre Entscheidung damals auch mit der Drogenszene im oberen Westenhellweg.
So geht es weiter für die Mitarbeiter
Radau führt das jedoch nicht als Grund für die Gesamtsituation an, die zur Supermarkt-Schließung führte. Gleichwohl bemerkt er: „Von einzelnen Filialbesuchen weiß ich aber, dass das ein Faktor sein kann.“
Trotz der Schließung müsse die aktuelle Belegschaft des Geschäfts keine Arbeitslosigkeit befürchten. Wie Radau erklärt, seien „keine Kündigungen ausgesprochen“ worden. „Wir haben allen Mitarbeitern ein Jobangebot unterbreitet.“
Dabei handelt es sich um Stellen in anderen Dortmunder Filialen - diese finden sich etwa am Westfalendamm, dem Brackeler Hellweg oder auch der Harkortstraße. Die Mitarbeiter können sich demnach entscheiden, ob sie dort weiterhin für die Super-Bio-Markt-Kette tätig sein wollen.
Damit gibt es aktuell nur noch einen Supermarkt direkt um den Westenhellweg: im Untergeschoss von Karstadt. Außerdem gibt es noch einen Netto-Markt an der Kuckelke. Demnächst soll auch eine Rewe-Filiale im Basecamp an der Kampstraße eröffnen. Ein genaues Datum steht hier allerdings noch nicht fest.