„Sturmgeflüster“ zwischen Bäumen regt Schüler zum Nachdenken über den Klimawandel an

© Stephan Schuetze

„Sturmgeflüster“ zwischen Bäumen regt Schüler zum Nachdenken über den Klimawandel an

rnSchüler-Kunstprojekt

Ein neues Kunstwerk soll Mengede verschönern. Eifrig sägen, hobeln und schleifen Schüler der Rein-Förderschule an zwei Baumstämmen. Eine Idee für den künftigen Standort gibt es schon.

Oestrich

, 26.06.2019, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn sich zwei Bäume unterhielten, was würden sie sich sagen? Von dieser Frage ausgehend, initiierte Detlef Bechinie von Lazan das Kunstprojekt Sturmgeflüster. Kyrill und Ela. Das sind Namen, die Bäume sicherlich nicht gern hören. Die so benannten Orkane aus den Jahren 2007 und 2014 lieferten dem Fundholzkünstler jede Menge Material. Unterstützt vom Heimatverein Mengede und mit Hilfe von Schülern der Wilhelm-Rein-Förderschule bringt Bechinie von Lazan derzeit zwei hölzerne Sturmopfer in eine neue, kunstvolle Form.

Ob ein einzelnes Unwetter zwingenderweise eine Folge des Klimawandels ist, wird kontrovers diskutiert. Dass es aber vermehrt zu Unwettern kommt, da sich die klimatischen Bedingungen ändern, ist wahrscheinlich. Groß sind die Schäden, die die beiden Jahrhundertstürme anrichteten. Aus dem Mengeder Volksgarten, den Kyrill und Ela schwer zurichteten, stammen die beiden Stämme, die mit schwerem Gerät zur Wilhelm-Rein-Schule transportiert wurden.

Die Schüler der Wilhelm-Rein-Schule zeigen sich engagiert

Mehrere Schüler, darunter die 17-jährige Cindy Niedecker, bearbeiten die beiden Stämme mit verschiedenen Werkzeugen, auch gefährlichen. „Am liebsten benutze ich die elektrische Säge“, sagte Cindy. „Sie stellt sich gut an, und hat handwerkliches Geschick“, ergänzte Bechinie von Lazan. Nicht alles sei aber wie geplant verlaufen. Da es eine Zeit lang sehr trocken war, ist das Holz teilweise gesprungen.

Die spätere Form ist schon deutlich erkennbar: wenn man seitlich schaut. Erschwerend für die Schüler, sich das Ergebnis räumlich vorzustellen, sei es, dass die Stämme wegen des Gewichts liegend und nicht stehend bearbeitet werden müssen. „Ich bin überrascht, was aus einem Baum werden kann“, sagte Cindy. An Gewicht haben die Skulpturen verloren, aber aufstellen lassen sie sich noch nicht.

Die beiden Holzskulpturen, die noch vor den Sommerferien im Schragmüller-Park aufgestellt werden sollen, sind jeweils 2.50 Meter hoch und wiegen über 100 Kilogramm.

Die beiden Holzskulpturen, die noch vor den Sommerferien im Schragmüller-Park aufgestellt werden sollen, sind jeweils 2.50 Meter hoch und wiegen über 100 Kilogramm. © Carsten Sander

Der Standort im Schrägmüllerpark, an dem die Skulptur aufgestellt werden soll, steht bereits fest. Auch dabei habe Cindy ein entscheidendes Wörtchen mitgesprochen, so der Künstler. Dass das Projekt realisiert werden konnte, dafür zeichnet der Heimatverein Mengede verantwortlich. Sturmgeflüster sei der erste Anlauf des Vereins, den öffentlichen Raum durch Kunst zu verschönern, so Hans-Ulrich Peuser, Sprecher des Heimatvereins.

Die Bezirksvertretung beteiligt sich finanziell

Auch die Mengeder Bezirksvertretung finde die Idee gut, berichtet Peuser. Die Politiker im Stadtbezirksparlament hätten versichert, die Kosten für Aushub und Material für das Fundament zu übernehmen. Ob das Kunstwerk kurz vor oder erst kurz nach den Sommerferien aufgestellt wird, ist noch unklar. Cindy hofft darauf, dass es noch vor den Ferien klappt, da sie nach den Ferien wohl Mengede verlässt und mit ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr anfängt.

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