
Von Links: Ilse Lindemann, Anita Junghold-Petry und Anja Bartodziej organisieren eine Strickaktion für einen guten Zweck. © Clara Wehner
Dortmunderin strickt für Tiere in Griechenland
Tierschutz
Eine Dortmunder Rentnerin musste selbst Schicksalsschläge verkraften. Dennoch engagiert sie sich ehrenamtlich – und unterstützt mit Freundinnen eine Tierschützerin aus Griechenland.
Nicht nur wir Menschen stehen vor einem kalten Winter, sondern auch Tiere. Für Katzen und Hunde wird es in den Wohnungen besonders ungemütlich, wenn die Besitzerinnen und Besitzer auf das Heizen verzichten.
Eine Rentnerin aus Bövinghausen strickt nun Pullover für Hunde und Katzen. Doch dahinter steckt viel mehr, als bloß die Tiere warmzuhalten.
Die Strickaktion ist nur ein Teil der Hilfe, die Anja Bartodziej (50) und ihre Mutter Ilse Lindemann (71) organisieren. Schon seit etwa zehn Jahren unterstützen sie privat die griechische Tierschützerin Maria Theofanopoulou. Sie kümmere sich um streuende Hunde und Katzen in der westgriechischen Hafenstadt Patras. Maria Theofanopoulou biete medizinische Versorgung oder lasse die Tiere kastrieren, berichtet Anja Bartodziej.
Strickaktion hilft Transport zu finanzieren
Durch Aktionen wie den Verkauf von selbstgestrickten Hundepullovern finanzieren sie die medizinische Versorgung oder den Transport der Spenden. Hauptsächlich gebe es aber Unterstützung über Futter- und Sachspenden.
Seit zwei Jahren ist auch Anita Junghold-Petry dabei, die die Hundepullis strickt. Die Rentnerin erzählt, sie habe in dieser Zeit weit mehr als hundert Pullis gestrickt. Für einen brauche sie etwa zwei Tage. Es stecke also viel Arbeit dahinter, sagt die 72-jährige.
Das Mutter-Tochter-Duo erzählt, sie würden sich aus reiner Tierliebe ehrenamtlich engagieren. Auch wenn das bedeutet, auf Freizeit zu verzichten. „Ich habe keine anderen Hobbys, dafür bleibt einfach keine Zeit“, erzählt die 50-Jährige. Trotz ihres Vollzeitjobs finde sie aber immer Zeit, um solche Aktionen zu organisieren.
Ilse Lindemann sagt, sie betreibe schon seit mehr als 30 Jahren im kleinen Rahmen Tierschutz. „Ich helfe dort, wo ich kann“, berichtet sie. Alle drei haben selbst Hunde und Katzen bei sich zuhause rumlaufen.
Es werde viel gespendet, vor allem Wolle. Ausgerufen wird meist über Soziale Medien. Aktuell haben sie erst einmal genug Wolle zusammen. „Die Spendenbereitschaft ist ordentlich, dafür sind wir auch sehr dankbar“, sagt Bartodziej.
Schlimmes Schicksal ereilte Junghold-Petry
Anita Junghold-Petry sitzt derzeit in einer Übergangswohnung, denn ihre Wohnung in Bövinghausen brannte im Dezember 2021 aus. Mit der Renovierung dieser seien enorme Kosten verbunden, so die Rentnerin.
Dennoch spende sie die kompletten Einnahmen der Hundepullis. Sie erzählt, sie stricke schon ihr gesamtes Leben und genieße es sehr, Tieren zu helfen. „Soll ich etwa nur rumsitzen? Das kann ich nicht“, sagt sie.
Ihre Liebe zu Tieren sieht man ihr an: Mehrere Tiere leben mit ihr zusammen, darunter sogar eine Schildkröte. Von ihren drei Katzen, seien zwei während des Brandes weggelaufen.
Eine fehle immer noch. Der Rentnerin bereitet das große Sorgen. Sicher ist: Den Brand selbst hat er überlebt, denn noch am Tag des Brandes sei er auf den Arm eines Feuerwehrmannes und kurz danach in ein Gebüsch gesprungen.

Jimmy wird seit dem Brand bei Anita Junghold-Petry vermisst. Sie sucht verzweifelt. © Anja Bartodziej
Sie wünscht sich ihren Kater zurück und stelle sogar einen Finderlohn von 300 Euro aus. Der kleine Vierbeiner Jimmy sei sehr zutraulich und auch von Tasso gechipt. Hinweise nehme sie unter Tel. 0178 2556764 entgegen.
Wer Interesse an den Hundepullis hat oder generell Futter spenden möchte, kann Anja Bartodziej und ihre Mutter eine E-Mail an hundepullis2022@gmx.de schreiben. Mit einem Stand sind die beiden auch auf dem Trödelmarkt auf der Langen Straße in Castrop-Rauxel am 2. Oktober (Sonntag) vertreten.