Streit um den Golfplatz Syburg Elektrozaun steht noch immer - trotz Abriss-Beschluss

Streit um Golfplatz Syburg: Zaun steht noch - trotz Abriss-Beschluss
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Im November letzten Jahres hatten die Hörder Politikerinnen und Politiker einstimmig beschlossen, am Golfplatz in Dortmund-Syburg klare Kante zu zeigen. Sie stellten den Antrag, den Club als Pächter zum Abbau des umstrittenen Elektrozauns aufzufordern.

Bis heute ist davon an dem großen Reichsmark-Gelände nichts zu sehen. Der Zaun steht nach wie vor. Bürgerinnen und Bürger wundern sich.

Anhörungsverfahren

Es laufe „aktuell noch ein Anhörungsverfahren mit dem Umweltamt“, teilte die Stadt Dortmund auf Nachfrage mit. „Dabei geht es um die bauliche Ausführung des Zaunes. Das Umweltamt behält sich dabei vor, den Gestattungsvertrag vom 9.3.2021 einseitig zu kündigen.“

Wie lange sich das Anhörungsverfahren hinziehen wird und wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, konnte Stadt-Pressesprecher Michael Meinders nicht sagen.

Dafür hatte er Informationen zu der Wegeverbindung, die über den Golfplatz führt und die seit dem Zaunbau nicht mehr genutzt werden kann: „Bezüglich der Zuwegung wurde der Pächter durch den Verpächter aufgefordert, bis zum 31.1.2023 den Zugang zur Wegeverbindung wieder herzustellen.“

Der alte Weg über den Golfplatz Syburg soll nun wieder geöffnet werden.
Der alte Weg über den Platz soll nun wieder geöffnet werden. © Susanne Riese

Mit einem Tor im Zaun ist es allerdings nicht getan. Die Stadt verlangt nun umfangreiche Maßnahmen, um Spaziergänger auf der Anlage zu schützen. Michael Meinders: „Es sind entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, die eine gefahrlose Querung des Pachtgeländes an dieser Stelle ermöglichen. Geeignete Maßnahmen wären die Verlegung der ortsnahen Golfbahnen oder das Anbringen von Ballfangzäunen.“

Zudem seien „Vereinsmitglieder und Erholungssuchende gleichermaßen auf mögliche Gefahren durch entsprechende Beschilderung aufmerksam zu machen“.

Die Wildschweine als ursprünglicher Auslöser des gesamten Problems hat die Stadt nicht aus den Augen verloren und schlägt vor: „Um das Eindringen von Schwarzwild an dieser Stelle zu vermeiden, kann das Einbringen eines Wildgitters beim Umweltamt beantragt werden.“

Golfclub stimmt sich ab

Wie reagiert der Golfclub auf diese umfangreichen und nicht zuletzt kostenintensiven Vorgaben der Stadt Dortmund? Eine Stellungnahme wollte der Club-Vorstand dazu aktuell nicht abgeben.

Präsidentin Andrea Marx teilte mit, man befinde sich „momentan noch in einigen wichtigen Antrags- und Abstimmungsprozessen“. Das werde noch ein paar Tage in Anspruch nehmen. Anschließend möchte sich der Club in einem Gespräch äußern.

Anwohner sind irritiert

Für Anlieger ist das gesamte Verfahren nicht ganz nachvollziehbar: „Es ist ja schon etwas verwunderlich, dass auf der einen Seite so eine klare ‚Ansage‘ gemacht wurde, dass bis Ende des Jahres der Zaun zu entfernen sei, und dann doch wieder ein Anhörungsverfahren eröffnet wurde“, schreibt eine Familie aus dem Wannebachtal.

Der Bau des Zauns habe sie damals als Anwohner sehr betroffen, da nicht nur ihre Wege, sondern auch die der Tiere eingeschränkt wurden. „Für uns war beispielsweise direkt sichtbar, wie stark die Rehe und ihre Jungen beeinträchtigt wurden. Diese standen zunächst regelmäßig rufend vor dem trennenden Zaun.“ Derartige Szenen hatten auch Spaziergänger am Golf-Areal beobachtet.

Sie freuten sich daher über die öffentliche Aufmerksamkeit und entsprechende Reaktionen von Politik und Verwaltung. Nur müssten die Beschlüsse nun auch umgesetzt werden.

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