
© Martin von Braunschweig
Streit mit 100 Beteiligten eskaliert: Mann starb fast an Bauchstich
Prozessauftakt nach Nordstadt-Streit
Bei einem eskalierten Streit zwischen zwei Großfamilien in der Nordstadt wurde im September 2021 ein 35-jähriger Mann lebensgefährlich verletzt. Das Gericht ist jetzt auf alles vorbereitet.
Staatsanwalt Henner Kruse wirft dem 43-jährigen Mann auf der Anklagebank versuchten Totschlag vor. Mit einem Filetier-Messer soll er am Nachmittag des 4. September 2021 auf seinen Kontrahenten eingestochen haben.
Die 20 Zentimeter lange Klinge drang in den Bauch des Opfers ein und verursachte schwere innere Verletzungen. Nur eine sofort eingeleitete Notoperation rettete dem 35-Jährigen damals das Leben.
An der Auseinandersetzung auf der Schützenstraße sollen sich damals bis zu 100 Personen aus zwei Großfamilien beteiligt haben. Schon am Vortag soll es auf einer Hochzeitsfeier zum Streit gekommen sein. Das eigentlich als Aussprache gedachte Treffen auf der Schützenstraße eskalierte dann offenbar völlig.
Der Angeklagte wollte sich am ersten Verhandlungstag nicht zu den Vorwürfen äußern. Seine Verteidiger Hami Civil und Dieter Kaufmann kündigten jedoch für den nächsten Verhandlungstag (18. Januar) eine Erklärung an.
Unmittelbar im Anschluss soll dann auch der Verletzte zu den Vorfällen und seinem aktuellen Gesundheitszustand gehört werden. Damit während der Verhandlung alles ruhig bleibt, hat das Landgericht zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Zuschauer dürfen nur über einen gesonderten Eingang nach eingehender Kontrolle in den Saal.