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Messer-Attacke bei Streit mit 100 Menschen - Polizei setzt Taser ein
Dortmunder Nordstadt
Ein Streit zwischen zwei Familien ist in der Dortmunder Nordstadt eskaliert: Ein Mann attackierte einen anderen mit einem Messer. Die Polizei setzte den Taser ein und fand weitere Waffen.
In der Nordstadt ist am Samstag (5.9.) ein Streit zwischen zwei Gruppen eskaliert, an dem über 100 Personen teilgenommen haben sollen. Das berichten Polizei und Staatsanwaltschaft Dortmund am Sonntag in einer gemeinsamen Presseerklärung.
Ersten Ermittlungen zufolge entbrannte der Streit aufgrund eines Konflikts vom Freitag, der sich zwischen den Mitgliedern zweier Familien zugetragen hatte. Am Samstag sollen gegen 16.55 Uhr dann zwei Gruppen an der Schützenstraße aufeinander getroffen sein. Dabei seien mehr als 100 Personen involviert gewesen und auch Stichwaffen eingesetzt worden, so die Polizei.
Auch am Samstag habe es sich um Mitglieder der beiden Familien gehandelt, so Staatanwalt Jörg Schulte-Göbel auf Anfrage. Es gebe Hinweise darauf, dass die Fehde auch schon bei größeren Familienfeiern in der Vergangenheit eine Rolle gespielt haben könnte.
Dortmunder (35) im Krankenhaus
Im Zuge der gegenseitigen Angriffe sei dann ein 35-jähriger Dortmunder so schwer mit einem Messer verletzt worden, dass er in einem Krankenhaus notoperiert werden musste. Pikant dabei: Die Attacke habe sich ereignet, als die Polizei bereits vor Ort gewesen sei, so Staatsanwalt Schulte-Göbel.
Wobei der Staatsanwalt betont, die Polizei sei sehr schnell vor Ort gewesen.
Dadurch sei es möglich gewesen, einen Tatverdächtigen rasch vor Ort festzunehmen, heißt es am Sonntag: Bei dem 43-Jährigen aus Lünen sei ein Messer sicher gestellt worden.
Eine Haftrichterin erließ am Sonntag einen Haftbefehl wegen des versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.
Machete und Schusswaffe gefunden
Im Rahmen der Maßnahmen vor Ort seien auch eine Machete und eine Schusswaffe sichergestellt worden, erklären Polizei und Staatswaltschaft. Aufgrund der unübersichtlichen Lage habe sie den Einsatz von Tasern und Schlagstöcken androhen und einsetzen müssen.
Eine Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen. Diese dauern weiter an.
Der Einsatz auf der Schützenstraße dauerte zwar mehrere Stunden, also bis in den Abend hinein - Tatverdächtiger und Opfer seien aber schon um 17.30 Uhr abtransportiert worden, so Staatsanwalt Schulte-Göbel. Während des Einsatzes und den anschließenden Befragungen der Zeugen war die Schützenstraße gesperrt.