22 von 48 Fällen in NRW
Strafanzeigen gegen Wachpersonal: Hälfte betrifft Erstaufnahme
Gewalt gegen Asylbewerber: Fast die Hälfte der jetzt bekannt gewordenen Strafanzeigen gegen Wachpersonal in NRW-Flüchtlingsheimen betreffen die Erstaufnahme in Hacheney. 22 der landesweit 48 Strafverfahren in den Jahren 2013 und 2014 richteten sich gegen Sicherheitsdienst-Mitarbeiter in Hacheney. Die Behörden haben dafür eine einfache Erklärung.
Die Erstaufnahme-Einrichtung in Hacheney ist neben Bielefeld der einzige Ort in NRW, wo Flüchtlinge sich melden können.
Die vergleichsweise hohe Zahl der Verfahren in Dortmund lasse sich erklären, meint Frank Scheulen, Sprecher des Landeskriminalamtes in Düsseldorf. Es handele sich im Gegensatz zu anderen betroffenen Flüchtlingsunterkünften in Dortmund-Hacheney um eine große Einrichtung mit mehreren hundert Plätzen, einem schnellen Wechsel der Asylbewerber und Konflikten unter vielen ethnischen Gruppen. 80 Prozent aller Asylbewerber in NRW kommen nach Hacheney. Dabei könne es schnell zu Gerangel kommen. Polizeieinsätze seien dann nicht ungewöhnlich. Scheulen und auch Wolfgang Beus hatten sich zu Einzelheiten der Dortmunder Fälle bedeckt gehalten. Beide sprachen von einem „Zwischenstand“ bei den Ermittlungsverfahren.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass ein Pfarrer aus dem Klinikum Nord die Stadt Dortmund und die Polizei von einem Verdacht auf Misshandlung unterrichtet und Anzeige erstattet hatte. Dieser Fall, so Stadtsprecher Udo Bullerdieck, sei laut Polizei in keiner Weise mit den Misshandlungen in Burbach zu vergleichen.