Sicherheitskräfte misshandeln Flüchtlinge
"Wie in Guantanamo"
In einem Flüchtlingsheim in Burbach im Kreis Siegen-Wittgenstein ist es durch private Sicherheitskräfte zu gewalttätigen Übergriffen auf Asylbewerber gekommen. "Das sind Bilder, die man sonst nur aus Guantanamo kennt", hieß es am Sonntagnachmittag in Hagen. Innenminister Jäger will nun hart durchgreifen.

Das Handout der Polizei zeigt zwei Sicherheitsleute, die in der ehemaligen Siegerland-Kaserne in Burbach einen am Boden liegenden Flüchtling misshandeln.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat eine zügige Aufklärung der gewalttätigen Übergriffe von privaten Sicherheitskräften auf Asylbewerber gefordert. "Wir dulden keine Gewalt gegen Asylsuchende. Wer Menschen in Not bedroht und schikaniert, muss hart bestraft werden", sagte Jäger am Sonntag laut Mitteilung. Für gewalttätige Rassisten dürfe in den Sicherheitsfirmen kein Platz sein, verlangte Jäger. "Gegen Sicherheitsunternehmen, die Geld für den Schutz unserer Unterkünfte kassieren und Kriminelle anheuern, werden wir hart vorgehen." Es sei deshalb richtig, dass die Bezirksregierung Arnsberg sofort veranlasst habe, den Sicherheitsdienst von seinen Aufgaben zu entbinden.
Auch in einem Flüchtlingsheim in Essen soll es nach einem Bericht des WDR-Magazins Westpol (
) Attacken des Wachdienstes auf Asylbewerber gegeben haben. Westpol liegt nach eigenen Angaben ein ärztliches Attest eines Flüchtlings vor, in dem Verletzungen dokumentiert werden. Beide Unterkünfte werden vom gleichen Unternehmen betrieben.