An Dortmunds Phoenix-See ist am Mittwoch (26.4.) die „Residenz Phoenixsee“ eröffnet worden, eine Luxus-Wohneinrichtung für Senioren und Seniorinnen. Wie am Rande der Zeremonie bekannt wurde, bekommt das noble Hochhaus am Ende der Hafenpromenade auch einen spektakulären kulinarischen Mieter.
Der Spitzenkoch Anthony Sarpong macht im Erdgeschoss ein Restaurant auf. Der gebürtige Ghanaer Sarpong betreibt im rheinischen Meerbusch „Anthony‘s Kitchen“, das seit 2018 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist. Dort bietet Sarpong „innovative internationale Küche mit saisonalen Einflüssen“, wie der Guide Michelin schreibt.
Sarpong werde zukünftig sowohl in Meerbusch als auch in Dortmund kochen, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion. „Spätestens ab August bist du unser Restaurant-Betreiber“, sagte Jarek Belling, der Geschäftsführer der Residenz, bei der Eröffnungszeremonie, als er Sarpong auf die Bühne bat.
Im „Phoenixsee x Anthony‘s“, so der Name des neuen Restaurants, will Sarpong an seine Sterneküche anknüpfen - allerdings auf preislich nicht ganz so gehobenem Niveau. Auf gute, saisonale Zutaten und eine ausgewählte Karte legt der Koch aber nichtsdestoweniger Wert. Das schicke Ambiente bringt die Residenz bereits mit.
Überraschende Vorstellung
Die Vorstellung von Sarpong kam überraschend - eigentlich war im Herbst 2021 bereits der Dortmunder Spitzenkoch Pascal Sürig, langjähriger Küchenchef des „The Stage“-Vorgängers „Cielo“ im Dustmann-Hochhaus, als künftiger Chefkoch des Residenz-Lokals vorgestellt worden. Die Dortmunder Gastronomen Thorben Zitt und Ben Blume („Das Hoesch“) hatten mit ihm in der Residenz das „Werk 4“ aufmachen wollen.

Mit Sarpong kocht stattdessen demnächst ein noch prominenterer Küchenchef am Phoenix-See - eine gute Nachricht für die Haute-Cuisine-Szene in Dortmund, die jüngst mit dem „Schneider“ bereits das zweite Sternerestaurant in nur zwölf Monaten verloren hat.
Sarpongs neues Lokal am Phoenix-See bekommt jedoch nicht automatisch einen Michelin-Stern, nur weil Sarpong bereits in Meerbusch einen erkocht hat. Der Guide Michelin zeichnet Restaurants und keine Köche aus, der Titel „Sternekoch“ ist daher ein inoffizieller.
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