
© Britta Linnhoff
Starkregen führt am Stortsweg regelmäßig zu Stress – Anwohner sind genervt
Lösung gefordert
Bei Anliegern rund um den Stortsweg steigt bei jedem Starkregen nicht nur der Wasser-, sondern auch der Adrenalinspiegel. Und das nicht erst seit der Flutkatastrophe. Sie fordern Abhilfe.
Der Stortsweg in Eichlinghofen ist eine Straße mit deutlichem Gefälle. Wenn es stark regnet, ist die Fließrichtung des Wassers klar. Anlieger des Stortswegs und der kleinen Nebenstraße wissen das, und haben sich über Jahre irgendwie arrangiert. Fast alle haben hier Pumpen im Keller.
Aber seitdem die Kita Maulwurf seit 2017 direkt am Anfang der Straße steht, ist alles viel schlimmer, sagen die Eichlinghofer. Die Kita, selbst mehrfach Opfer von Überflutungen, steht in einer Senke.

So sah es vor der Kita nach dem letzten großen Unwetter aus. Die neue Mauer hielt das meiste Wasser ab. © Kita
Diese Senke, so sagt Simone Krukowka, die in einer der Seitenstraße des Stortsweges, der Bönschstraße wohnt, hat – wenn es stark regnete – ganz viel abgefangen. Das Wasser sei in Richtung Tiefenbachtal abgeflossen.

Gemeinsam machten sich die Anlieger auf den Weg. Die meisten wohnen hier seit vielen Jahren und klagen nun über die Wassermassen, die die Kanalisation nicht schlucken könne. © Britta Linnhoff
Das kann es nun nicht mehr und schieße seitdem noch stärker als je zuvor die Straße hinunter und auch in die Seitenstraßen. Die Kanalisation sei restlos überfordert, sagen die Anlieger, die sich an diesem Nachmittag vor Ort gemeinsam umsahen. Und als hätte es irgendeiner Demonstration bedurft, schüttete es bei dem Treffen „aus allen Eimern“.
Wasserfontäne vom Dach der Kita
Es dauert tatsächlich nur wenige Minuten, bis die ersten Lachen auf der Straße stehen. Vor den Gullys sammelt sich Wasser. Viel davon fließt um die Gullys herum; die geflickte Straße mit ihren Teerhoppeln trägt dazu wesentlich bei. Vom Kita-Dach, das sich zur Mitte hin neigt, schießt das Wasser in hohem Bogen herunter. Auch diese Fontäne muss die Kanalisation auffangen.

Das Dach der Kita ist so ausgerichtet, dass das Wasser zur Mitte hin abfließt. Nach wenigen Minuten starken Regens stürzt das Wasser in einer großen Fontäne zu Boden. © Britta Linnhoff
Beim dramatischen Unwetter Mitte Juli bewährte sich für die Kita eine neue Mauer vor dem Gebäude. Sie verhinderte ein erneutes Eindringen des Wassers in die Einrichtung. „Wir freuen uns, für die Kita, dass sie jetzt besser geschützt sind“, sagt Simone Krukowka. Aber sie selbst und ihre Nachbarn aus Bönschstraße, Schröderstraße und Hüningstraße fühlen sich im Stich gelassen.

Simone Krukowka zeigt einen Schotterstein, der nach einem Starkregen von der Baustelle am Stortsweg bis in die Bönschstraße geschwemmt wurden. © Britta Linnhoff
Bei dem letzten großen Unwetter sei bei ihr Zuhause „Land unter“ gewesen, sagt Karin Zerres, die in der Bönschstraße wohnt. Längst hätten sie und Nachbarn ihre Pumpen aufgerüstet. Sie selbst, sagt Karin Zerres, habe versucht, bei der Stadt irgendetwas zu erreichen.
Tatsächlich seien auch zwei Männer gekommen und hätten die Kanäle „irgendwie durchgespült“ Aber das könne ja nicht die Lösung des grundsätzlichen Problems sein. Letztlich sei sie hin und her verbunden worden – ohne etwas zu erreichen.

In der Bönschstraße hat ein Anlieger auf eigene Kosten sein Grundstück mit einem Mäuerchen gegen das Wasser abgesichert. © Britta Linnhoff
„Spätestens jetzt wird den meisten von uns komisch“
Als es bei diesem Treffen nach 20 Minuten immer noch regnet, haben alle längst nasse Füße, weil das Wasser auf den Straßen steht. „Und spätestens jetzt wird den meisten von uns schon komisch“, sagt Simone Krukowka, „weil wir uns Sorgen machen.“
Es geht zu Fuß mit dem Wasser den Stortsweg runter, rein in die Bönschstraße. Hier hat ein Anlieger sein Haus mit einer kleinen Mauer abgesichert. Heute fließt das Wasser hier in einem kleinem Bach entlang an seinem Haus vorbei.
Dennoch könnten ja solche Maßnahmen auf Dauer nicht die Lösung sein, finden die Anwohner. Über den Zustand der Kanalisation am Stortsweg hatte es bereits im Zusammenhang mit den Kita-Überflutungen immer wieder Diskussionen gegeben. Auf der einen Seite gab es offenbar Fehler beim Bau der Kita.
Aber Elternvorstand und Hauseigentümer zeigten sich schon damals skeptisch, dass nur hier die Schuld liegen soll: Wieso stehe dann immer ein See vor dem Gebäude und der Bürgersteig sei dermaßen überflutet, dass die Eltern und ihre Kinder den gar nicht benutzen könnten?
Leben erleben, mit allem was dazugehört, das ist die Arbeit in einer Lokalredaktion, und das wird auch nach mehr als 30 Jahren niemals langweilig, in der Heimatstadt Dortmund sowieso nicht. Seriöse Recherche für verlässliche Informationen ist dabei immer das oberste Gebot.
