Martina Hammerschmidt-Riegert, Leiterin der Schul- und Stadtbibliothek Lütgendortmund, vor einem ihrer Bücherregale.

Martina Hammerschmidt-Riegert (62), leitet die Stadtteilbibliothek in Lütgendortmund schon seit 2001. © Clara Wehner

Stadtteilbibliothek im Dortmunder Westen feiert 40-jähriges Bestehen

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Die Bibliothek in Lütgendortmund gehört schon seit 1982 zur Heinrich-Böll-Gesamtschule. Nun feiert sie ihren 40. Geburtstag. Die Bibliotheksleiterin blickt auf die Entwicklungen zurück.

von Clara Wehner

Lütgendortmund

, 02.09.2022, 08:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Als ehemalige städtische Volksbücherei wurde die Stadtteilbibliothek in Lütgendortmund nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 wiedereröffnet. Nach vielen Umzügen schloss sich die Bibliothek im Jahr 1982 schließlich der Heinrich-Böll-Gesamtschule an. Am Samstag (3.9.) wird das 40-jährige Bestehen gefeiert.

Die Jubiläumsfeier findet von 11 bis 15 Uhr an der Heinrich-Böll-Gesamtschule, in der Volksgartenstraße 19, statt. Dort werde es ein buntes Repertoire aus Kunst, Musik, Theater, Sport und Spaß geben. Das von den Schülern erstellte Programm bietet beispielsweise Escaperooms, Konzerte und den schuleigenen Zirkus. Auch die Bibliothek ist mit dabei, dort könne man unter anderem Roboter programmieren. Für ein vielfältiges Angebot an Speisen und Getränken sei gesorgt.

Martina Hammerschmidt-Riegert (62) übernahm 2001, zusätzlich zu ihrer Leitung der Bibliothek in Huckarde, auch die Leitung der Schul- und Stadtteilbibliothek Lütgendortmund. Für sie bedeutet der Job Vielfältigkeit und Abwechslung. „Das Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen macht mir auch nach 35 Jahren noch so viel Spaß, wie am ersten Tag“, erzählt sie.

Vielfältiges Angebot, trotz umstrittener Debatte

Laut Hammerschmidt-Riegert, befinden sich in der Bibliothek etwa 27.000 verschiedene Medien. Generell kann jeder, der einen Mitgliedsausweis besitzt, die Medien der Bibliothek auch online abrufen. Für Schüler und Schülerinnen sei die Nutzung der Angebote bis zum 21. Lebensjahr kostenlos. Erwachsene zahlen 22 Euro pro Jahr.

Laut Hammerschmidt-Riegert sei die riesige Auswahl einer der Hauptunterschiede zu früher. „Die vielen Medien und die Digitalisierung haben zur Vernachlässigung der Bücher geführt“, so die 62-Jährige. Sie betont, Bücher seien aber wichtig für die Lesevorbereitung, denn „man lernt durch ein Buch einfach anders. Damit wird eine Basis gelegt“.

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Zudem sagt sie, damals haben die Bibliotheken die Informationen zur Verfügung gestellt, heute könne sich jeder selbst die Informationen beschaffen.

Die grundlegende Arbeit der Stadtteilbibliothek Lütgendortmund sei nach wie vor die Leseförderung. Neben der großen medialen Auswahl werden auch Projekte angeboten. Bilderbuchkino, Schreibwettbewerb, Lesenacht, Literaturfest, Sommerleseclub und vieles mehr, dienen der Leseförderung, so die 62-Jährige.

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Doch das vielschichtige Angebot habe auch Nachteile. Die aktuelle Debatte um die Winnetou-Bücher beschäftige Martina Hammerschmidt-Riegert. Die Stadtteilbibliothek würde sich mit solch umstrittenen Themen auseinandersetzen. Sie würde aber versuchen, ein ausgewogenes Repertoire an Meinungen zur Verfügung zu stellen. „Es ist mir wichtig, dass man einen weiten Blick auf einen Sachverhalt bekommt“, erzählt sie.

Mehr als eine Bibliothek

Martina Hammerschmidt-Riegert sagt, das Angebot werde heute noch genauso viel genutzt wie früher. An den Computern können die Schüler und Schülerinnen lernen und arbeiten. Aber die Bibliothek sei auch ein Rückzugsort. „Das ist für die Kinder wie ein zu Hause hier“, erzählt sie.

Ein beliebter Freund der Kinder: Der Esel „Schneeflocke“. Laut Hammerschmidt-Riegert, sei dieser seit Beginn der 90er-Jahre schon in Lütgendortmund. Er sei zu einem Symbol der Schul- und Stadtteilbibliothek geworden.

Der Esel "Schneeflocke" in der Schul- und Stadtteilbibliothek Lütgendortmund.

Der Esel „Schneeflocke“ steht schon seit Anfang der 1990er-Jahre in der Stadtteilbibliothek Lütgendortmund. © Clara Wehner

Die 62-Jährige erzählt von einer guten Zusammenarbeit mit der Gesamtschule, dem Familienbüro Lütgendortmund und der Bezirksvertretung. „Für die Schule mache ich auch Klassenführungen oder den Kurs ‚Einführung in die Recherche‘“, sagt sie.

Mit rund 1800 Mitgliedern ist die Bibliothek ein gern genutztes Angebot in Lütgendortmund. Neben den vielen Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche bietet die Bibliothek auch Abendveranstaltungen für Erwachsene an: beispielsweise ein musikalisches Kabarett oder Krimilesungen, so Hammerschmidt-Riegert.

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