
Der Himmel über Lütgendortmund leuchtete am Montagabend in schillernden Farben: Die Bartholomäuskirmes verabschiedete sich traditionell mit einem mehrminütigen Feuerwerk. © Stephan Schütze
Im Video: Mit diesem Feuerwerk endete die Bartholomäuskirmes
Volksfest
Endlich wieder Autoscooter, Zuckerwatte, Kirmesbier und Loseziehen: Nach zweijähriger Corona-Pause hat die größte Kirmes im Dortmunder Westen viele Menschen angelockt. Mehr als zuletzt.
Beim Gang über den größten Rummel im Dortmunder Westen, die Bartholomäus-Kirmes in Lütgendortmund, war sie spürbar zu greifen: die Euphorie, dass es endlich wieder ging. Dass nach zweijähriger Corona-Zwangspause wieder Kirmes im Dorf war. Gefühlt war es immer ziemlich voll an allen vier Tagen – egal, ob auf den Kinderkarussells, der Nervenkitzel-Attraktion für Jugendliche („Rocket“), vor den Losbuden, vorm Dosenwerfen oder an den Bierständen.
Und auch die Zahlen belegen, dass die Kirmes zog – mehr noch als zuletzt. „Die Kirmes war an allen vier Tagen gut besucht“, heißt es bei der Stadt Dortmund, Organisator des Fests, am Dienstag (30.8.) auf Anfrage. In der Spitze seien bis zu 6000 Besucher über den Rummel zwischen Theresenstraße, Lütgendortmunder Straße und Heinrich-Sondermann-Platz gebummelt.
Damit sei die Resonanz „wesentlich größer als 2019“ gewesen, so Stadtsprecher Maximilian Löchter. Das Ordnungsamt ziehe eine positive Bilanz: „Es war eine gelungene Veranstaltung.“ Und eine friedliche. Nur in den späten Abendstunden sei es zu kleineren Polizeieinsätzen wegen alkoholisierter Personen gekommen.

Voll war es auf dem Rummel: Die Bartholoäuskirmes war sehr gut besucht. © Stephan Schuetze
Und zwei weitere Vorfälle überschatteten das Fest: Zum Kirmesauftakt wurde ein 14-jähriger ausgeraubt, am letzten Kirmestag fiel ein Kleinkind aus einem Karussell.
Gutes Wetter an allen vier Kirmes-Tagen
Von beiden Vorfällen dürften vor Ort nur wenige etwas mitbekommen haben. Das Gros feierte und freute sich über das Wetter-Glück. Selten in den vergangenen Jahren waren die Bedingungen so kirmesoptimal wie dieses Mal: Die ganz große Hitze hatte sich pünktlich verzogen, ein paar Regentropfen gab es nur nachts, über Tag war oft die Sonne zu sehen.
So auch am letzten Tag der Kirmes, unter Insidern „Schweinemontag“ genannt, an dem traditionell viele Lütgendortmunder auf dem Rummel unterwegs sind.
Die Stammgäste werden es gemerkt haben: Nicht alles war, wie sie es aus dem Vor-Corona-Jahren gewohnt waren. So fehlte die Bühne zwischen Sparkasse und Ex-Konze-Haus, auf der es sonst Live-Musik gibt und die Vereine des Ortes auftreten. Da das große Geschäftshaus aber noch umgebaut wird, musste dieser Kirmes-Programmpunkt ausfallen.
Auch in der Theresenstraße war es ruhiger als bisher: Die Wahrsagerin, die mit ihrem Wohnwagen eigentlich fest zum Rummel gehört, war dieses Mal nicht dabei. Auch ein Gastronomiestand fehlte. Kurzfristige Absagen, wie es sie zum Beispiel bei der Bodelschwingher Kirmes zuletzt gegeben hatte, gab es in Lütgendortmund aber nicht mehr, so Löchter.
Zum Abschluss war auch alles wie immer: Gegen 21.45 Uhr ging das Kirmes-Comeback mit einem bunten Feuerwerk zu Ende. 2023 geht es weiter, verkündete der Schaustellerverein Rote Erde noch am Montag auf Facebook: Mit dem bunten Feuerwerk „verabschieden wir uns für dieses Jahr und freuen uns auf euch im nächsten Jahr“.
Ist fürs Journalistik-Studium vor 20 Jahren nach Dortmund gezogen und hat danach jahrelang in der Nachrichtenredaktion gearbeitet. Lebt schon lange im Dortmunder Westen und freut sich, hier und in Castrop-Rauxel auch journalistisch unterwegs zu sein.
