Stadteltern wollen Schokoticket für alle Dortmunder Schüler

Freie Fahrt in ganz Dortmund

Ein abgespecktes Schokoticket für alle Schüler – das wünschen sich die Dortmunder Stadteltern. Damit sollen alle Schüler unabhängig von Schulform und Einkommensverhältnissen kostenlos innerhalb der Stadtgrenzen mit Bus und Bahn fahren können. Die Politik sieht allerdings Probleme.

DORTMUND

, 16.06.2016, 11:13 Uhr / Lesedauer: 1 min
Das Schokoticket sorgt für Diskussionen.

Das Schokoticket sorgt für Diskussionen.

Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema:

Was schlagen die Stadteltern vor?

Ein kostenloses Bus- und Bahnticket für alle Schüler anstelle des Schokotickets für diejenigen, die nach dem Schulgesetz Anspruch auf Fahrtkosten-Erstattung haben. Das Ticket für alle soll nicht wie das bisherige Schokoticket für den gesamten VRR-Bereich (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr), sondern nur innerhalb der Stadtgrenzen gelten.

Was würde das neue Ticket bedeuten?

Ein Shopping-Ausflug nach Düsseldorf oder eine Fahrt zum Wuppertaler Zoo wäre nicht mehr ohne Zusatzkosten möglich, Dortmunder Bildungsangebote wären dafür aber für alle erreichbar. Anke Staar und Werner Volmer, Vorsitzende der Stadteltern, machen sich seit langem für diese Idee stark. Sie sind überzeugt, dass außerschulische Bildungseinrichtungen dann besser genutzt würden. 

„Dann kann beispielsweise der gesamte OGS-Bereich mit der Bahn ins Museum fahren, ohne extra Tickets kaufen zu müssen“, so Werner Volmer. Und das leidige Gerangel um den Anspruch auf die Fahrtkosten-Erstattung hätte ein Ende.

Wie stellen sich die Stadteltern das Prinzip vor? Und gibt es Vorreiter?

„Der Schülerausweis könnte als Ticket gelten“, sagt Anke Staar. In anderen Städten würde dieses Prinzip bereits funktionieren. Schuldezernentin Daniela Schneckenburger weist aber darauf hin, dass die Kommunen im gesamten VRR-Bezirk das derzeitige Schokoticket-Modell nutzen.

Woran könnte die Idee scheitern?

Am politischen Willen und an der Finanzierung. Bislang ist das Freiticket für alle Schüler nicht mehr als eine Idee der Elternvertreter. Zur Finanzierung sagt Daniela Schneckenburger: "Ein abgespecktes Schokoticket für alle setzt voraus, dass man sich in dem Geflecht zwischen Stadt, VRR, Stadtwerken und den VRR-Gemeinden auf eine neue Finanzierungsarchitektur einigt.“ Bisher sei die Gestaltung in allen Gemeinden des Verkehrsverbunds gleich. Dortmund würde also mit dem Vorschlag der Stadteltern eine Insellösung anstreben.

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