Die 24 Wohnungen an der Fuchteystraße in Huckarde, vom Sondervermögen der Stadt finanziert, sollen in den DSG-Bestand kommen. © Oliver Schaper
Wohnungsbau in Dortmund
Stadt Dortmund will Wohnungen bauen - aber wartet aufs Okay der Politiker
Die Stadt will dem Wohnungsmangel in Dortmund mit der Gründung einer eigenen Wohnungsgesellschaft begegnen. Sie soll bis 2027 rund 830 Wohnungen bauen. Die Politik hat aber noch Beratungsbedarf.
Die Zielgröße der Stadt ist klar: Sie sieht einen Neubaubedarf von rund 2000 Wohnungen pro Jahr. Da diese Margen bislang nicht erreicht werden, wird die Stadt nun selber aktiv. Die Hauptrolle soll dabei die Stadt-Tochter DSG (Dortmunder Stadtentwicklungsgesellschaft) spielen.
Bislang ist sie eine eher wenig genutzte Unternehmenshülle. Die soll nun mit Leben gefüllt und in ein Wohnungsunternehmen verwandelt werden, das 2022 an den Start geht. Bis 2027 soll sie rund 830 Wohnungen bauen. Rund ein Viertel soll öffentlich gefördert sein und in eine eher preiswerte Kategorie fallen.
Private Investoren fassen den öffentlich geförderten Wohnungsbau mit spitzen Fingern an: Da die Mieten gedeckelt sind, fallen die Renditeerwartungen eher gering aus. Die stadteigene DSG hingegen hätte da bessere Chancen: Sie muss keine Grundstücke mehr kaufen, sondern bekommt sie als Einlage von der Stadt. Acht Standorte schlägt die Verwaltung vor. Sie sind fast quer über die ganze Stadt verteilt.
Stadt-Tochter DSG soll neu bauen und alte Wohnungen sanieren
Daneben will „Mutter Stadt“ ihrer neuen „Wohnungsbau-Tochter“ 53 Wohnungen aus der Nordstadt übertragen. Dabei handelt es sich um Wohnungen aus Problemimmobilien der Intown-Gruppe. Sie sollen von der DSG saniert und vermietet werden.
Hinzu kommen unter anderem 165 Wohnungen, deren Bau zuletzt aus dem städtischen Sondervermögen finanziert worden war. Alles in allem soll die DSG bis 2027 rund 1220 Wohnungen im Bestand haben – und dann erstmals auch ein positives Ergebnis vorweisen. Trotz öffentlich geförderter Wohnungen.
Das werde auch klappen, zeigte sich Thomas Ellerkamp, Chef im Liegenschaftsamt, am Mittwoch (16.6.) vor den Politikern im Ratsausschuss überzeugt. Das Konzept sehe eine Durchmischung der einzelnen Häuser mit öffentlich geförderten und freifinanzierten Wohnungen vor. Die vorgeschlagenen Flächen seien für die Aktivitäten der DSG „sehr realistisch“, sagte Ellerkamp.
Fraktionen sehen die Stadt "im Grundsatz" auf dem richtigen Weg
Damit griff er die Frage von SPD-Fraktionschefin Carla Neumann-Lieven auf, wie schnell die Grundstücke denn bebaubar seien? „Sofort“ bebaubar wären etwa Grundstücke im Mengeder Erdbeerfeld und im Ortskern von Grevel. Für andere Flächen hingegen, etwa in Wickede West, gibt es noch kein Planrecht. Und für die Sckellstraße in der östlichen Innenstadt beispielsweise müsste der Bebauungsplan geändert werden.
In einem Punkt herrschte in der Politik schon mal Einigkeit: „Im Grundsatz“, so war von den Fraktionen unisono zu hören, sei das der richtige Weg. Uwe Waßmann (CDU) sprach von „einem durchaus positiven Baustein“ im Bemühen, für mehr Wohnraum zu sorgen. Der sei aber nicht als „abschließend“ zu verstehen, sagte Waßmann. Er erinnerte, dass Grüne und CDU mit ihren jüngsten Anträgen in Sachen Wohnungsbau weitere Maßnahmen eingefordert hätten.
Grün-Schwarz meldet aber noch Beratungsbedarf an
Wohl auch aus dem Grund meldeten Waßmann und Leander Schreyer (Grüne) noch Beratungsbedarf an. Und plädierten dafür, über das Papier zur Umwandlung der DSG in eine Wohnungsgesellschaft erstmal nicht zu entscheiden. Stattdessen soll am Donnerstag (24.6.) im Rat diskutiert werden - Grün-Schwarz will dann einen eigenen Antrag zum Wohnungsbau vorlegen.
Die Linke+ signalisierte ebenfalls Sympathie für die Pläne mit der DSG: Das, so Kowalewski, sei „ein großer Schritt“. Und zudem „ein erster Aufschlag, um aus einem Wohnungsmarkt herauszukommen, der längst nicht mehr alles regeln kann.“
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