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Stadt Dortmund fordert neues Konzept für Schulunterricht in Corona-Zeiten
Schule und Corona
Die steigende Zahl an Corona-Infektionen sollte nach dem Willen der Stadt Dortmund auch Folgen für die Organisation des Schulunterrichts haben. Sie fordert vom Land ein Stufenkonzept.
Der Betrieb in weiten Teilen der Wirtschaft und an den Schulen soll trotz des Corona-Lockdowns im November wie gewohnt weiterlaufen. So haben es Bund und Länder immer wieder erklärt.
Und so sieht es im Prinzip auch die Dortmunder Stadtspitze. Sie setzt sich aber dafür ein, dass die sich verschärfende Lage bei der Zahl der Corona-Infektionen doch nicht ganz spurlos an den Schulen vorbeigeht. Sie fordert mehr Flexibilität bei der Organisation des Unterrichts.
Ein Wunsch ist, den Unterrichtsbeginn morgens zu entzerren - auch, um überfüllte Busse und Bahnen, in die sich viele Schüler quetschen müssen, zu vermeiden.
Entsprechende Gespräche will die Stadt mit der für die Schulaufsicht zuständige Bezirksregierung führen, kündigten Oberbürgermeister Thomas Westphal und Schuldezernentin Daniela Schneckenburger am Dienstag (3.11.) nach der Sitzung des Verwaltungsvorstands an.
Schon jetzt habe man an vielen Schulzentren den Unterrichtsbeginn an den einzelnen Schulen auseinandergezogen, berichtet Daniela Schneckenburger. Das sei jeweils eine Entscheidung der Schulleitungen.
Angesichts der steigenden Corona-Zahlen sei es aber sinnvoll, eine größere zeitliche Entzerrung vorzunehmen. „Wir würden entsprechende Gespräche führen, um ein einzelnen neuralgischen Punkten zu einer weiteren Entzerrung zu kommen“, kündigt Daniela Schneckenburger an.
Stufenplan nach Infektionslage
Generell wünscht sich die Stadt einen Stufenplan für den Schulbetrieb, um auf die Entwicklung der Infektionszahlen reagieren zu können. Ein flexibler Unterrichtsbeginn könnte dabei der erste Schritt sein, ein zweiter Schritt ein Mix aus Unterricht vor Ort und Digital-Unterricht.
Er könnte dann greifen, wenn der Inzidenzwert, also die Zahl der Corona-Erkrankungen pro Woche auf 100.000 Einwohner, einen kritischen Wert übersteigt. In Dortmund liegt er aktuell bei 186.
„Die beste Lösung ist Präsenzunterricht, die zweitbeste ist, die Schulen lageabhängig stufenweise vom Netz zu nehmen, was den Präsenzunterricht anbelangt“, erklärt Daniela Schneckenburger.
So könnten tageweise Unterricht vor Ort und Digitalunterricht von Daheim wechseln. Das könnte insbesondere für ältere Schüler gelten, für die es in den Familien keinen Betreuungsbedarf gebe. „In Bayern geht das“, stellt die Dezernentin fest.
Der Wunsch der Stadtspitze ans Land ist, sich über ähnliche „pädagogisch verantwortbare Konzepte“ Gedanken zu machen.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
