Mara (9) und ihre Mutter starten eine Spendenaktion Konservendosen für Bedürftige

Mara (9) startet eine Spendenaktion: Haltbare Lebensmittel gesucht
Lesezeit

Die neunjährige Mara besucht die Brüder-Grimm-Schule in Hombruch. Seit vielen Jahren schon unterstützt die Schule ein katholisches Hilfsprojekt, bei dem Konservendosen für Bedürftige gesammelt werden. Davon berichtete Pfarrer Ansgar Schocke auch dieses Jahr wieder den Mädchen und Jungen. Die Not der Menschen sei manchmal so groß, dass sie die überreichten Dosen direkt noch auf dem Kirchplatz öffneten, um zu essen. Die Neunjährige war so betroffen, dass sie sofort reagierte: „Mama, da müssen wir etwas tun.“

Seit über 25 Jahren gibt es die Aktion „Dosen und mehr“ der Pfarrei Heilige Dreikönige in der Dortmunder Nordstadt. Jeden Donnerstag von 14.30 bis 15.30 Uhr öffnet sich das Pfarrhaus an der Heroldstraße und es werden Konservendosen mit Fertiggerichten wie Hühnersuppe, Frikadellentopf oder Ravioli an wohnungslose und bedürftige Menschen verteilt.

Unter den Empfängern findet man Obdachlose, aber auch Rentnerinnen und Rentner sowie Studierende, Familien oder andere Bedürftige, bei denen das Geld nicht bis zum Monatsende reicht.

Zusätzliche Sammelaktion

Die neunjährige Mara hat nun mit ihrer Mutter Nina Steneberg (49) eine zusätzliche Sammelaktion gestartet. Nina Steneberg betreibt ein Hörgeräte-Geschäft in Waltrop mit weiteren Filialen, unter anderem in Herdecke, Witten und Recklinghausen. Überall dort können jetzt Dosen abgegeben werden, sagt die 49-jährige Unternehmerin. Und es sind auch schon so einige abgegeben worden.

Ihr sei jedoch klar, dass die Dortmunderinnen und Dortmunder bei allem guten Willen nicht nach Waltrop oder Recklinghausen kommen. Deshalb können die Dosen auch in der Hombrucher St. Clemens-Gemeinde an der Deutsch-Luxemburger-Straße abgegeben werden – nur ein paar Meter von der Schule ihrer Tochter entfernt. „Unsere Kirche ist immer von 9 Uhr an bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet. Die Dosen kann man einfach im Eingangsbereich der Kirche abstellen“, erklärt Pfarrer Clemens Conrad.

Manche weinen

Begonnen hat die alljährliche kirchliche Sammelaktion bereits Anfang November. Damals machten sich alle Schülerinnen und Schüler auf in die St. Clemens Kirche. Jedes Kind hatte eine oder sogar mehrere Dosen dabei. Dort habe Mara dann den Bericht von Pfarrer Schocke gehört. Das habe sie sehr betroffen gemacht, sagt Nina Steneberg. Besonders die Tatsache, dass manche der Bedürftigen unmittelbar nach der Übergabe die Dosen öffnen und deren Inhalt kalt essen.

Es sei berührend, wie dankbar Menschen für eine Dose mit Essen seien, berichtete Pfarrer Schocke. Als die Empfänger der Fertiggerichte erfahren hätten, dass diese von Grundschulkindern gesammelt worden seien, hätten manche geweint. Mara hat der Bericht daraufhin erneut aktiv werden lassen.

Konservendosen für Bedürftige
2021 hatte die Brüder-Grimm-Schule die Lebensmittel per Bollerwagen in die Kirche gebracht. © Brüder Grimm Schule

Pfarrer Christian Conrad spricht von gut 1.000 Dosen, die bei der diesjährigen Sammelaktion zusammen gekommen sind. Noch an dem Morgen habe jemand 250 Dosen gebracht. Er selbst hält, so sagt er, auch im Pfarrhaus immer eine Dose bereit: „Wer bei mir klingelt, und um Hilfe bittet, bekommt eine Dose mit Eintopf.“ Denn auch in Hombruch gebe es Menschen, die sich darüber wirklich freuen.

Für Mara und ihre Mutter sind die Spenden eine Herzensangelegenheit: „Wir wünschen uns, dass da noch mehr kommt“, sagt Nina Steneberg. Drei ihrer Nachbarn sind inzwischen dabei. Ihr Betrieb, so berichtet die Hombrucherin, habe auch eine Patenschaft für ein SOS-Kinderdorf und sei in der Hospizarbeit aktiv. Sie und Mara hoffen nun, dass in St. Clemens noch viele Dosen für ihre Aktion abgegeben werden.

30 Strommasten müssen weichen: Schrottschere arbeitet sich durch den Dortmunder Süden

Postbank-Filiale immer wieder geschlossen: Frustrierte Kunden stehen vor verschlossener Tür

Zwei neue Wohngemeinschaften für Demenzkranke: Mitarbeiter dringend gesucht